Das Zürcher Oberland ist voll mit «Gubeln». Im Rest der Schweiz kann man sich unter dem Begriff kaum etwas vorstellen, wie ich kürzlich feststellte. Darum kurz die Erklärung: Ein Gubel ist eine Halbhöhle in weichem Gestein (meist Nagelfluh) und oft fällt vor dem Gubel ein Wasserfall in die Tiefe.
Im Winter ein Idealer Ort für spektakuläre Eisskulpturen. Beispielsweise beim Wissengubel in Gibswil. Es gibt noch diverse weitere solche Orte in der Gegend. Am besten mal hinfahren und auf die Suche machen.
Wir bleiben noch bei Eiskunstwerken. Dieses Mal aber hilft der Mensch bei der Erstellung mit. In einem kleinen Wald zwei Kilometer vom Schwarzsee entfernt wird jeweils eine Märchenwelt aus Eis geformt. Insbesondere in der Dunkelheit mit den farbigen Lichtern ein wunderbarer Anblick.
Die Eispaläste eröffnen in diesem Jahr aufgrund der warmen Temperaturen voraussichtlich am 21. Dezember.
Gleich geht's weiter mit den Ausflugstipps, vorher ein kurzer Werbe-Hinweis:
Und nun zurück ins Freie ...
Beim nächsten Tipp werden wir selbst aktiv. Es geht auf die Skateline Albula. Auf einem drei Kilometer langen Wanderweg durch den Wald von Alvaneu Bad bis Surava wird seit einigen Jahren eine Eisbahn angelegt. Mit den Schlittschuhen lässt sich dann wunderbar durch die verschneite Gegend gleiten. Schliffi können vor Ort gemietet werden, aber Achtung: Für blutige Anfänger ist der Rundkurs eher nicht geeignet. Voraussichtlich ist der Eisweg ab dem 26. Dezember offen.
Laternenwege gibt es mittlerweile auch einige in der Schweiz. Ein schöner solcher Spaziergang ist der «Chemin des Lanternes» in Crans Montana entlang des Golfplatzes. Auf dem Weg wird die Sage «Der Hirte und der Stern Bella Lui» erzählt.
Der Laternenweg ist ab dem 7. Dezember bis im März geöffnet und verzaubert mit seinem Licht ab 17 Uhr die Strecke.
In der Schweiz Skifahren und nie die steilste Strecke (zumindest) gesehen haben? Irgendwie schade. Darum: Auf zur «le Mur Suisse» (Die Schweizer Mauer). Die Piste im Portes-du-Soleil-Skigebiet ist übersät mit Buckeln und weist eine Hangneigung von bis zu 56% aus. Pistenfahrzeuge können hier längst nicht mehr arbeiten.
Wer nicht den Mut hat, selbst runterzufahren, kann auch einfach mit dem Sessellift der Strecke nach hoch- und wieder runterfahren, die Waghalsigen auf der Piste bestaunen und einen wirklichen Eindruck der Steilheit bekommen.
Wem die drei Kilometer auf dem Wanderweg im Albulatal (siehe Punkt 3) nicht ausreichen: Im Jura kannst du fast Holland-mässig endlos Schlittschuhlaufen. Dann nämlich, wenn der Doubs gefriert und die Bassins du Doubs und der Lac des Brenets bis zum Saut du Doubs sich in die grösste natürliche Eisfläche Europas verwandeln.
Leider braucht es einiges, bis der Fluss gefriert. Und man betritt das Eis auf eigene Gefahr. Ob das Eis begehbar ist, erfährt man am besten auf der Seite von Les Brenets.
Einer der besten Wege, das Schweizer Winterwunderland zu entdecken, ist eine Schneeschuhwanderung. Besonders ans Herz legen möchten wir euch die Strecke von der Melchsee-Frutt hinauf auf den Gumm und dann runter zur Tannalp. Dieser ist offiziell ausgeschildert.
Obwohl man auf über 2100 Meter über Meer hoch steigt, ist es nie steil und die verschneiten Melch- und Tannensee sind eine Augenweide zwischen den Berggipfeln. Und wer keine Schneeschuhe montieren will: Von der Seilbahnstation Melchsee-Frutt zur Tannalp geht es auch ohne.
Schlafen im Iglu – solche Angebote gibt es mittlerweile unzählige. Sehr gelungen ist jenes beim Kemmeribodenbad. Aus bestimmten Iglu-Zimmern gibt es gar das Guckloch hinauf zum Schibengütsch.
Und wer nicht gleich die Nacht im Iglu verbringen möchte, kann sich auch fürs Erste mit einem Fondue-Plausch innerhalb der eisigen Wände begnügen.
Wir kommen vor dem gemütlichen Finale noch einmal zu zwei actiongeladeneren Punkten. Der erste ist der Tobogganing Park in Leysin. Zehn verschiedene Strecken bieten für Jung und Alt Spass.
Mit bis zu 60 km/h rutschst du auf einem Gummireifen durch die Eiskanäle. Wer Mut hat, kann sich auf den Big Air oder durch den Looping wagen. Der Park öffnet am 21. Dezember 2019.
Klettersteige im Winter? Warum nicht! In Saas-Fee kann – in Begleitung eines Bergführers – auch bei Schnee und Eis durch die Schlucht des Vispa-Flusses gekraxelt werden. Die Felsformationen wirken mit Eiszapfen noch eindrücklicher. Für den Nervenkitzel über Leitern, Hängebrücken und Seilbahnen braucht es eigentlich nur etwas: Schwindelfreiheit. Ab mindestens vier Personen ist die Durchquerung möglich.
Zum Abschluss etwas Entspannung. Wellness ist auch im Winter nie falsch. Egal ob auf der Rigi, Crans Montana, dem Stoos oder in Adelboden: Im warmen Aussenpool auf die verschneite Landschaft blicken entspannt grad doppelt.