Die Schweiz und Ghana haben an einer Videokonferenz in der ghanaischen Hauptstadt Accra ein Klimaschutz-Abkommen unterzeichnet. Dies ermöglicht es der Schweiz, CO2-Emissionen über Klimaschutz-Projekte im afrikanischen Staat zu kompensieren. Es handelt sich um das weltweit zweite Abkommen dieser Art unter dem Klimaübereinkommen von Paris.
Für Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga nimmt die Schweiz mit dem Abkommen ihre Verantwortung in der internationalen Klimapolitik wahr, wie das Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) am Montag mitteilte. Zudem leiste das Abkommen einen Beitrag für die Menschenrechte.
Letzten Mittwoch hatte der Bundesrat das Abkommen der Schweiz mit dem westafrikanischen Staat genehmigt. Einen ähnlichen Vertrag hat die Schweiz am 20. Oktober mit Peru abgeschlossen.
Fortschritt beim #Klimaschutz: #Schweiz und #Ghana unterzeichnen ein Abkommen für CO2-Verminderung. Solaranlagen machen Kochen und Beleuchtung klimafreundlicher. Medienmitteilung: https://t.co/STSMBecxTv #PariserKlimaübereinkommen @bafuCh @mestighofficial @EPA_Ghana @GhanaMFA pic.twitter.com/tQp6OOxzh1
— UVEK - DETEC - DATEC (@UVEK) November 23, 2020
Die Aussenministerin Ghanas, Shirley Ayorkor Botchwey, und der Schweizer Botschafter in Ghana, Philipp Stalder, unterzeichneten den Vertrag im Rahmen einer Videokonferenz. Sommaruga verfolgte den Akt der Unterzeichnung via Videokonferenz von Bern aus. In Accra vor Ort war auch der ghanaische Umweltminister Kwabena Frimpong-Boateng.
Das Abkommen wird Anfang nächstes Jahr in Kraft treten, wie es weiter heisst. Es ermögliche die Umsetzung von Klimaschutzprojekten wie zum Beispiel die Installation von mehreren Hunderttausend dezentralen Solaranlagen im Rahmen des «Ghana National Clean Energy Program».
Die Schweiz hat sich im Rahmen des Pariser Klimaübereinkommens verpflichtet, bis 2030 ihren Treibhausgasausstoss gegenüber dem Stand von 1990 zu halbieren. Dieses Ziel will die Schweiz vor allem mit Massnahmen im Inland erreichen. Das Übereinkommen von Paris erlaubt es den Staaten aber auch, ihre eigenen Emissionen durch Klimaprojekte im Ausland zu kompensieren.
Die dort erzielten Emissionsverminderungen können sie laut Uvek an ihr nationales Reduktionsziel anrechnen. Mit dem Abkommen verpflichteten sich die beiden Parteien, die doppelte Zählung der Verminderungen zu verhindern. (sda)
Nichts gegen Entwicklungshilfe. Im Gegenteil. Aber nennt es doch bitte so. Das wäre ehrlicher als unseren Ablasshandel mit Kolonialismus zu verknüpfen...