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Das grösste Projekt der Klimajugend – 5 Dinge, die du dazu wissen musst

Enttäuscht von der Politik: die Klimajugend an einer internen Sitzung.
Enttäuscht von der Politik: die Klimajugend an einer internen Sitzung. bild: zvg

Es soll das grösste Projekt der Klimajugend werden – 5 Dinge, die du dazu wissen musst

Die Klimastreik-Bewegung machte ihrem Ärger heute in Bern Luft: Die Politik habe keinen Plan für die Lösung der Klimakrise. Mit einem eigenen Klima-Aktionsplan wollen sie nun die Klimakrise stoppen. 5 Dinge, die dazu wissen musst.
22.11.2019, 11:0222.11.2019, 13:11
Helene Obrist
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Warum ist die Klimajugend wütend?

Seit mehr als einem Jahr demonstriert die Klimajugend auf den Schweizer Strassen. Die Streiks haben für politischen Wirbel gesorgt – und den Grünen enormen Aufschwung an den Wahlen verliehen.

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In den Augen der Klimastreikenden reicht das jedoch nicht. Die institutionelle Politik sei den Forderungen der Streikenden nicht im Geringsten nachgekommen, lautet der Vorwurf. «In den letzten Monaten wurde uns klar, dass wir uns nicht länger auf die Politik verlassen können», schreiben Nico Müller und Annik Färber in einer Medienmitteilung.

Am 17. Juni hat sich eine Delegation der Klimastreikenden mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga getroffen und das Bundesamt für Umwelt aufgefordert einen Klima-Aktionsplan auszuarbeiten. Doch dazu kam es bis heute nicht, so die Klimajugend. Daher will sie nun ihren eigenen Klima-Aktionsplan erarbeiten. «Dieser Schritt ist ein klares Misstrauensvotum an die Politik, die nach wie vor versagt, diese Krise als solche zu behandeln», so Müller und Färber.

Was ist der Klima-Aktionsplan?

Ziel des Aktionsplans soll ein Fahrplan für eine emissionsneutrale Gesellschaft sein. Er soll aufzeigen, mit welchen Mitteln die Schweiz ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 auf netto null bringt.

Die Klimabewegung "Strike for Future" plant für den 15. Mai 2020 einen nationalen Klimastreik in Analogie zum diesjährigen Frauenstreik. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE

Wie sieht der Aktionsplan aus?

«Der Klima-Aktionsplan soll mehr sein als nur ein gewöhnlicher Massnahmenplan», schreiben Müller und Färber. Sie beschreiben den Plan als eine «konkrete Vision einer Gesellschaft ohne fossile Energien». Er soll konkrete Lösungen für Klimaprobleme aufzeigen und erklären, wie man zu diesen kommt.

Wer macht alles mit?

Man habe Expertinnen aus der ganzen Schweiz ins Boot geholt, um den Aktionsplan auszuarbeiten, heisst es in der Mitteilung. Verschiedene Arbeitsgruppen, zusammengesetzt aus Experten, Wissenschaftlerinnen, Klimastreikenden und direkt Betroffenen setzen sich mit Themen wie der Mobilität, Industrie oder der Landwirtschaft auseinander.

Wann wird der Plan präsentiert?

Im April 2020 ist der Stichtag. Bis dann wollen die Klimastreikenden den Aktionsplan präsentiert haben.

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quelle: jan hostettler / jan hostettler
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105 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bruuslii
22.11.2019 11:10registriert April 2019
«Dieser Schritt ist ein klares Misstrauensvotum an die Politik, die nach wie vor versagt, diese Krise als solche zu behandeln»

"Man habe Expertinnen aus der ganzen Schweiz ins Boot geholt, um den Aktionsplan auszuarbeiten..."

BRAVO

das ist konstruktive kritik und gleichzeitig konstruktive problemlösungsstrategie.
hinzu kommt, dass man konsequenterweise experten hinzunimmt und nicht irgendetwas macht.

VORBILDLICH 👍 http://VOvo
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Scaros_2
22.11.2019 11:27registriert Juni 2015
Finde alles gut was sie machen. Der Knackpunkt ist einfach - Man muss die Industrie überzeugen und diese Denkt einfach anders. Man verzichtet nicht auf Umsatz und Gewinne wenn nicht zwingend notwendig.

Das ganze Thema bedeutet teils, dass man ganze Business MOdelle umstellen muss, gar die VP neu definieren muss.

Zalando mit ihrem Gratis rücksand etc. - um mal ein Beispiel zu nennen.

Ich bin echt gespannt was hier heraus kommen wird.
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Quinn
22.11.2019 12:17registriert April 2019
das hauptproblem ist die wirtschaft, die globalisierung. wenn man jedoch die wirtschaft drosselt, wird unser wohlstand einbrechen. dafür sind die wenigsten bereit. sobald die 3. weltländer einen höheren wohlstand erlangen, wird die verschmutzung noch mehr explodieren.
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