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Lehrerin spitalreif geschlagen: Akte Prügelschüler bleibt ungelöst

Lehrerin spitalreif geschlagen: Akte Prügelschüler bleibt ungelöst

Ein 14-jähriger Schüler hat im Sommer seine Lehrerin so heftig geschlagen, dass sie mit einem gebrochenen Kiefer ins Spital musste. Wo der Prügel-Schüler heute betreut wird und ob er eine Regelschule besuchen darf, ist nicht bekannt. Auch über ein Urteil weiss man nichts.
29.12.2019, 05:47
Urs Helbling / ch media
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Der Fall des Möriker Prügel-Schülers hat im Sommer und im Herbst für viel Diskussionsstoff und Kopfschütteln gesorgt. Der 14-jährige Ali (Name geändert) hatte im Juni im Gang des Schulhauses Hellmatt mehrfach seiner Lehrerin ins Gesicht geschlagen. So heftig, dass ihr Kiefer brach. Die 64-jährige, erfahrene Lehrerin hatte den Syrer zuvor aufgefordert, seine Taschen zu leeren – weil er mit einem Messer auf dem Schulhof herumfuchtelte.

Der 14-jährige Schüler hatte im Juni im Gang des Schulhauses Hellmatt mehrfach seiner Lehrerin ins Gesicht geschlagen. So heftig, dass ihr Kiefer brach. (Symbolbild)
Der 14-jährige Schüler hatte im Juni im Gang des Schulhauses Hellmatt mehrfach seiner Lehrerin ins Gesicht geschlagen. So heftig, dass ihr Kiefer brach. (Symbolbild)bild: shutterstock

Was seither mit dem Prügel-Schüler passierte, ist nur bruchstückhaft bekannt. Unter anderem, weil das Jugendstrafrecht äusserst geheim ist.

Fest steht: Im Sommer hatte Ali ein mehrwöchiges Box-Coaching besuchen können. Dann wollten die Fachleute den Achtklässler nach den Herbstferien in Lenzburg einschulen, was im letzten Moment gestoppt wurde (AZ vom 19. 10.). Wo der Prügel-Schüler jetzt betreut wird und ob er eine Regelschule besuchen darf, ist nicht bekannt.

Fest steht weiter: Der Stadtrat Lenzburg hat einen Vorstoss eines Einwohnerrats sehr rasch beantwortet. Der Regierungsrat tut sich dagegen mit einer Interpellation äusserst schwer. SVP-Grossrätin Doris Iten (Birr) möchte unter anderem wissen, wieso der Jugendliche nach zwei Tagen Untersuchungshaft «auf freien Fuss gesetzt» und nicht sofort einer Sonderbetreuung zugewiesen wurde. Die Antwort auf die Interpellation ist bis heute ausstehend.

Und wie steht es mit dem Strafverfahren gegen Ali? Dem Vernehmen nach liegt seit kurzem ein jugendpsychiatrisches Gutachten vor. Jetzt wird geprüft, ob ein Strafbefehl ausgestellt oder eine Anklage erhoben wird. Über ein Urteil ist noch nichts bekannt. (aargauerzeitung.ch)

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129 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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homo sapiens melior
29.12.2019 08:18registriert Februar 2017
Warum werden in der Schweiz prügelnde Jugendliche ins Box-Training geschickt? Damit sie bei ihren nächsten Attacken noch mehr Schaden anrichten können?
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Phonseli
29.12.2019 06:39registriert September 2019
Ticket retour.

Sorry, aber in dem Alter bereits solche Aggressionen? Mir wäre dies nie in den Sinn gekommen!

Wie soll es weitergehen? (Ernste Frage!)
Sollen wir jeden Problemfall wie Carlos aka Brian behandeln und uns auf der Nase rumtanzen lassen?

Oder welche Möglichkeiten gibt es?
Klar wäre meine Forderung retourschicken, aber so leicht lässt es sich dann auch nicht lösen ;)
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Murky
29.12.2019 09:53registriert März 2015
Krasse Sache, aber leider keine Ausnahme was Gewalt gehen Lehrer angeht. Und nein, es müssen keine Syrer sein, es können auch Kinder anderer Nationalitäten sein. Oder Schweizer. Meistens mit tendentiell bildungsfremden Eltern. Klingt hart, ist aber leider so.
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