Schweiz
Justiz

Argentinische Dogge und Halter müssen nicht in den Hundekurs

Argentinische Dogge und Halter müssen nicht in den Hundekurs

18.10.2019, 12:0018.10.2019, 12:03
Mehr «Schweiz»

Eine Argentinische Dogge und ihr Halter aus dem Kanton Bern müssen kein nationales Hundehalterbrevet erlangen. Dies hat das Bundesgericht entschieden und einen Entscheid des Verwaltungsgerichts aufgehoben.

Dem Urteil der Vorinstanz sei weder zu entnehmen, dass der 9-jährige Rüde an einem Verhaltensdefizit leide, noch dass dieser eine Gefahr für Menschen oder Tiere darstelle. Zu diesem Schluss kommt das Bundesgericht in einem am Freitag veröffentlichten Urteil. Es hat den Entscheid des Berner Verwaltungsgerichts deshalb wegen Willkür aufgehoben.

Der Veterinärdienst des Kantons Bern hatte Halter und Dogge zur Absolvierung des Hundekurses verknurrt, weil der Hund im Sommer 2016 einem Kurier nachgerannt war. Der Kurier stürzte und verletzte sich an der Oberlippe. Dass der Hund den Mann biss, ist gemäss Urteil nicht erstellt. Nachdem in den Medien über den flüchtenden Kurier berichtet worden war, gingen beim Veterinäramt weitere Meldungen zur Dogge ein.

Das Veterinäramt liess den Hund durch einen Tierarzt untersuchen. Dieser diagnostizierte eine «defensive Aggression» und «fehlende Rudelstruktur». Die kantonalen Instanzen wiesen die Beschwerden des Halters gegen die Absolvierung des Hundekurses ab.

Das Bundesgericht gibt dem Mann nun aber Recht. Das Verwaltungsgericht habe nicht ausgeführt, was die Diagnose des Tierarztes konkret bedeute und ob eine Gefahr von der Dogge ausgehe. Ausserdem werde der Hund die meiste Zeit auf einem eingezäunten Grundstück gehalten. Bei Spaziergängen werde er an einer Leine geführt, wie dies eine Tierärztin und diplomierte Verhaltensspezialistin in diesem Fall empfahl. (Urteil 2C_441/2019 vom 27.09.2019) (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Bilder, die jeden Hund in Wallung bringen
1 / 18
Bilder, die jeden Hund in Wallung bringen
Hier fotografiert der Hund selbst – aber nur das, was ihn interessiert, so zumindest die Theorie. Eine Kamera schiesst immer dann ein Bild, wenn der Herzschlag des Hundes sich erhöht. Diese Bilder zeigen, was den besten Freund des Menschen so bewegt.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Linus Luchs
18.10.2019 12:21registriert Juli 2014
Wer einen potentiell gefährlichen Hund besitzt, sollte grundsätzlich seine Fähigkeit, mit diesem Tier umzugehen, nachweisen können. Sprich: Hundeschule, Prüfung, Ausweis. Das schreibe ich als leidgeprüfter Jogger.
6131
Melden
Zum Kommentar
14
Eklat in der SVP: Christian Imark stellt pikante Forderung an Magdalena Martullo-Blocher
Das ist höchst ungewöhnlich. Energiespezialist Imark greift SVP-Vizepräsidentin Martullo-Blocher offen an. Sein Vorwurf: Mit ihrem Nein zum Stromgesetz gefährde sie langfristige Parteiinteressen.

Auf der einen Seite steht Christian Imark. Der SVP-Nationalrat aus Solothurn brachte am 2021 das CO₂-Gesetz praktisch im Alleingang zum Absturz. Im Februar 2024 reichte er als Mitglied des Initiativkomitees die Blackoutinitiative ein, die neue AKW wieder erlauben will. Und 2023 war er als Vertreter der Energiekommission (Urek) verantwortlich dafür, dass die SVP-Fraktion das Stromgesetz von SVP-Bundesrat Albert Rösti mit 36:18 Stimmen absegnete. Die Volksabstimmung findet am 9. Juni statt.

Zur Story