Schweiz
Justiz

Falsche Polizistin in sechs Kantonen aktiv – 225'000 Franken Beute

Falsche Polizistin in sechs Kantonen aktiv – 225'000 Franken Beute

19.01.2021, 12:18
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Eine 39-jährige Frau muss sich vor der Berner Justiz verantworten, weil sie in sechs Kantonen an Delikten von «falschen Polizisten» beteiligt gewesen sein soll. Ihr werden gewerbsmässiger Betrug sowie Geldwäscherei vorgeworfen.

Das teilte die kantonale Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte am Dienstag mit. Die Frau soll sich an insgesamt 17 Delikten in den Kantonen Bern, Aargau, Baselland, Basel-Stadt, St. Gallen und Zürich beteiligt haben. Die Deliktsumme beträgt über 225'000 Franken.

Die Frau war im März 2020 in flagranti gefasst worden. Laut den Behörden hatte sie versucht, von einem Opfer hinterlegtes Bargeld abzuholen. Seither befindet sich die Frau in Haft.

Nach den Erkenntnissen der Ermittler soll sie jeweils die Beute abgeholt haben, nachdem sich Mittäter am Telefon als Polizisten oder Staatsanwalt ausgegeben hatten. Sie brachten die Opfer dazu, Geld und Wertsachen an einem bestimmten Ort zu hinterlegen.

Die Anrufe erfolgten vermutlich von Callcentern in der Türkei. Die mutmasslichen Täter sprachen deutsch oder schweizerdeutsch. Sie sollen die Opfer psychisch und zeitlich unter Druck gesetzt und raffinierte Lügengeschichten aufgetischt haben.

Die Verhandlung vor dem bernischen Wirtschaftsgericht ist für den 12. Februar 2021 angesetzt. (sda)

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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Booker
19.01.2021 12:53registriert September 2016
Und dann 6 Monate bedingt und 2 Jahre Landesverweis ... ? Und das geld ist schon längst in der Türkei ?
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15 Milliarden für Armee und Ukraine: Mega-Deal im Bundeshaus schafft erste Hürde
Es ist ein Deal, wie man ihn in Bern kaum je gezimmert hat. Jetzt hat eine erste Kommission Ja gesagt dazu, das Armee-Budget schnell aufzustocken und zugleich den Wiederaufbau der Ukraine zu unterstützen. In einem Punkt ist dies sehr brisant.

Die Schuldenbremse ist ein helvetisches Heiligtum. Weil der Bund keine Defizitwirtschaft will, war es bislang nicht möglich, die Armee schnell aufzurüsten und der Ukraine Milliarden für den Wiederaufbau zukommen zu lassen. Finanzministerin Karin Keller-Sutter (FDP) pocht auf das Einhalten der Schuldenbremse. Zugleich, so hört man, möchte Verteidigungsministerin Viola Amherd (Mitte) mehr Flexibilität, um angesichts der neuen Bedrohungslage mehr Mittel fürs Militär freizumachen.

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