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Staatssekretär für Migration pocht auf Schutz der Flüchtlinge

Schweizer Staatssekretär für Migration pocht auf Schutz der Flüchtlinge in Griechenland

04.03.2020, 18:2204.03.2020, 18:38
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Mario Gattiker, Direktor SEM, spricht im Staatssekretariat für Migration zum Bericht des Bundesrats zur vorlaeufigen Aufnahme von Asylsuchenden, am Freitag, 14. Oktober 2016 in Bern. Der Bundesrat ha ...
Mario GattikerBild: KEYSTONE

Mario Gattiker, Staatssekretär für Migration, plädiert angesichts der Lage in Griechenland für Sofortmassnahmen. Dies sagte er am Mittwoch kurz vor Beginn des Sondertreffens der EU-Innenminister in Brüssel. Neben dem Schutz der EU-Aussengrenze diskutieren die Minister auch über mögliche Hilfe für Griechenland.

Für die Schweiz sei der Schutz der Schengen-Aussengrenze wichtig, sagte der Staatssekretär weiter. Doch befänden wir uns am Rande eines Krisengebiets, und da sei auch «der Schutz der Flüchtlinge» wichtig. Man müsse «beiden Seiten Rechnung tragen».

Denn Griechenland hatte angesichts der vielen Flüchtlingen und Migranten aus der Türkei bekanntgegeben, die Asylverfahren für neue illegal Eingereiste für einen Monat auszusetzen. Ausserdem wird von Schüssen an der griechisch-türkischen Grenze auf Migranten berichtet.

Schweiz bereit für Minderjährige

Unabhängig der neusten Entwicklungen in Griechenland hatte die Schweiz schon vor längerer Zeit reagiert und Athen Hilfe bei der Aufnahme der vielen Flüchtlingen angeboten - etwa mit Betten und Zelten, aber auch mit Personal.

Im Januar wurde bekannt, dass sich die Schweiz ausserdem bereit erklärt hat, unbegleiteter Minderjähriger aus Griechenland zu übernehmen, die einen Familienbezug in die Schweiz haben. Laut Gattiker wurden aber bis jetzt noch keine Dossiers von minderjährigen Flüchtlingen von Athen nach Bern übermittelt.

Erinnerungen an 2015

Als Schengen/Dublin-Land beteiligt sich die Schweiz auch an der Grenzschutzbehörde Frontex und am EU-Unterstützungsbüro für Asylfragen EASO.

Bei beiden sind im Moment keine Schweizer im Einsatz. Doch die entsprechenden Stellen prüften die Entsendung von Mitarbeitenden, sagte der Staatssekretär weiter.

Die aktuelle Situation an der griechisch-türkischen Grenze schürt Ängste in Europa, dass sich Ähnliches ereignen könnte wie 2015, als sich mehrere hunderttausend Flüchtlinge durch Europa auf den Weg machten. Darauf angesprochen meinte Gattiker, wir seien zwar am Beginn einer möglichen Krise, aber es sei noch zu früh, darüber zu spekulieren, ob eine ähnliche Entwicklung wie damals stattfinde. (sda)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Triple A
04.03.2020 18:57registriert November 2018
Flüchtlinge? Wir schaffen das!
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044 508 39 39 het sie gseit
04.03.2020 22:28registriert Oktober 2019
Österreich werde aber keine Menschen aufnehmen, so Kurz am Mittwoch. „Unsere Linie als Bundesregierung ist klar, nämlich keine zusätzliche freiwillige Aufnahme in Österreich“

So etwas würde ich mir auch von den Schweizer Behörden mal wünschen.

Herr Gatiker !
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044 508 39 39 het sie gseit
04.03.2020 21:32registriert Oktober 2019
Gatiker muss weg!
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