Klimabewusste Reisende aufgepasst: Die ÖBB haben am Dienstag in Wien die erste von 33 neuen Nightjet-Kompositionen präsentiert, die bereits ab 2022 durch Europa rollen.
Davon sollen auch Schweizer Passagiere profitieren. Denn die SBB und die ÖBB verstärken im internationalen Personenverkehr ihre Zusammenarbeit. Die beiden Bahnen wollen das bereits bestehende Angebot im Nachtzugverkehr von sechs auf zehn Linien ausbauen. Geplant sind neue Nachtzüge ab der Schweiz nach Amsterdam, Rom und Barcelona, wie die SBB im Sommer 2020 mitteilten. Die SBB mieten dazu als Übergangslösung eigenes Rollmaterial.
Ab wann die neuen Nightjet-Züge auch via Schweiz verkehren, ist noch unklar. Laut der der Nachrichtenagentur APA rollen die neuen Nachtzüge zuerst auf Verbindungen zwischen Österreich, Deutschland und Italien.
Die Nightjet-Züge der neuen Generation werden dank eigens entwickelter Leichtbau-Drehgestelle leiser fahren und weniger Verschleiss produzieren, wie Siemens Mobility-CEO Michael Peter gegenüber APA erläutert. Das kostenfreie WLAN war bisher im Fernverkehr nur in den Railjets im Einsatz und wird nun auch im Nachtzugverkehr realisiert. Barrierefreier Zugang für Rollstuhlfahrer wird durch einen Niederflureinstieg in einem Waggon ermöglicht, in dem sich ein barrierefreies Liegewagenabteil sowie ein dazugehöriges WC befinden.
Derzeit fahren ÖBB-Nachtzüge ab Zürich nach Graz, Wien, Berlin, Hamburg, Prag, Budapest und Zagreb. Die Züge in Richtung Deutschland halten auch in Basel. Wegen Corona wurde die Fahrpläne allerdings zusammengestutzt. Reich werden auch die ÖBB mit dem Geschäft nicht. Gegenüber der NZZ sprach ÖBB-Chef Andreas Matthä letztes Jahr von einer «schwarzen Null». Doch die Kundenzahlen sind vor Corona stetig angestiegen, weshalb auch die SBB in Kooperation mit den ÖBB wieder mehr Energie in die Nachtzüge investieren wollen.
(amü)