Vergangene Woche weilt der Schweizer Bundespräsident Alain Berset für die Uno-Generalversammlung in New York. Am Mittwoch nutzt er eine Pause zwischen zahlreichen bilateralen Treffen mit anderen Staatsoberhäuptern, um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Er setzt sich auf einen Randstein vor dem UNO-Hauptquartier, studiert seine Akten und macht Notizen dazu. Der Keystone-Fotograf Peter Klaunzer hält die Szene fest. So weit, so simpel.
Rasch findet das Foto den Weg in die sozialen Netzwerke. Und trifft bei den Usern aus Afrika einen Nerv. Es entwickelt sich eine erstaunliche Dynamik – die am Schluss in Fake News endet.
PHOTO A LA UNE
— Maam Jaara Busò 🇸🇳 (@KaneBousso) 2. Oktober 2018
Le Président suisse Alain Berset en train de relire ses notes en marge de la 73e Assemblée générale de L'ONU à New York.#LuPourVous pic.twitter.com/aFjIRlimAv
Kenyan leaders don't take notes in the first place
— Keli. (@kelienick) 3. Oktober 2018
African Heads of State were chauffeured in huge convoys and spending nights in luxurious hotels in New York during the United Nation's General Assembly, the Swiss president Alain Berset cooked his own meals and shared a small apartment he rented for his delegation of five people. pic.twitter.com/pqH4lzTJA0
— Watu ya Kisumu (@MothersKenya) 3. Oktober 2018
Ein Twitter-User schreibt, Berset habe die Nächte in einer kleinen Wohnung verbracht, welche er für sich und seine Delegation gemietet habe. Die Mahlzeiten habe der Bundespräsident selber gekocht.
#African Heads of State were chauffeured in convoys and spending nights in luxurious hotels in New York @ UNGA. President of Swiss Confederation, Alain Berset was cooking his meals, sharing a room he rented with his delegates. He walked to #UN Headquarters. pic.twitter.com/GTlD1sZIlz
— 1st Disciple 🇲🇼 (@Che_Mwawa) 3. Oktober 2018
Ein anderer Twitter-User behauptet zusätzlich, Berset sei zu Fuss zum UNO-Hauptquartier gelaufen.
Eine Rückfrage beim Generalsekretariat von Bersets Innendepartement wird mit bürokratischer Nüchternheit beantwortet. «Es trifft nicht zu, dass Bundespräsident Berset während seines Besuchs in New York in einer kleinen Wohnung übernachtet und seine eigenen Mahlzeiten gekocht hat», teilt Pressesprecher Markus Binder mit. Berset habe wie üblich in einem Hotel gewohnt. Die Mahlzeiten habe er dort oder im Rahmen von Arbeitstreffen mit anderen Regierungsvertretern eingenommen.
Doch immerhin kommt er bei der Wahl der Transportmittel den Traumvorstellungen seiner afrikanischen Fans ziemlich nahe. Berset war laut seinem Sprecher Markus Binder in New York zumindest teilweise zu Fuss unterwegs, «unter anderem auch vom UNO-Hauptsitz zurück zum Hotel».
Am Tag nach dem berühmt gewordenen Schnappschuss vor der UNO in New York hält er an der Universität von Philadelphia eine Rede. Die Strecke legt Berset im Zug zurück. Die Zeitung «The Star» aus dem kenianischen Nairobi schreibt anerkennend: «He used a train to Philadelphia for a discussion on direct democracy.»
On the move in the #USA🇺🇸: from the fascinating metropolis of New York 🏙 we are taking the @Amtrak train down to Philadelphia, to @Penn for a discussion on direct democracy. #UNGA #swisspresident pic.twitter.com/qEqIkg62gz
— Alain Berset (@alain_berset) 27. September 2018