Hat doch glatt den Weltstar Madonna überflügelt: Luca Hänni am ESC-Final 2019. Bild: EPA/EPA
Luca Hänni tanzt sich in Tel Aviv auf den 4. Rang, Holland gewinnt. Den schlechtesten Act des Abends liefert die Popqueen Madonna. Die besten (und schlechtesten) Momente des ESC-Finals im Überblick.
So, es ist ausgestanden! Luca Hänni hat nach gefühlten 200 Jahren die Schweiz beim Eurovision Song Contest nicht nur ins Finale, sondern auf einen anständigen 4. Platz gesungen. Danke, Luca! Der grosse Favorit Duncan Laurence hat mit seinem Song «Arcade» den Siegertitel in die Niederlanden geholt.
Ein Überblick über die Highlights der Show am Samstagabend in Tel Aviv:
Duncan Laurence aus den Niederlanden am Samstagabend in Tel Aviv. Bild: AP/AP
Luca Hänni überzeugte nicht nur die Jury, auch das Publikum liebt unseren Berner. Nach seinem Auftritt brodelte nicht nur der Saal, auch die Telefonleitungen für den Schweizer liefen heiss. Beim Publikumsvoting holte er sich 212 Punkte.
Viel Unterstützung dürfte Hänni von deutschen Fans bekommen haben, gewann er 2012 doch die Castingshow «Deutschland sucht den Superstar».
Wer nach der Niederlage der Schweizer an der Hockey-WM gegen die Schweden genervt den Fernsehsender wechselte, durfte sich freuen. Luca Hänni stahl den Schweden die Show und tänzelte lockerflockig an ihnen vorbei auf Rang 4. Schweden landete (nur) auf dem 6. Platz.
Und wenn wir schon beim Vergleich mit der Hockey-WM sind: Deutschland kassierte am Samstag gleich zweimal eine Schlappe. Mit dem drittletzten Rang am ESC-Final und mit der 8:1 Pleite gegen Hockey-Schwergewicht Kanada.
«Madonna zero Points!», hätte es wohl geheissen, wenn der Superstar sich mit den ESC-Finalisten hätte messen müssen. Glück für die Popqueen, dass sie sich der harten Jury nicht stellen musste. Die Kritiken unserer zwei obersten ESC-Abgeordneten Simone Meier und Anna Rothenfluh waren allerdings umso niederschmetternder.
«Grosse Göttin, Madonna singt, als wäre sie eine Ruine ihrer selbst», kommentierte Meier. Und Rothenfluh, die sich selbst als grosse Gegnerin von Autotune bezeichnet: «Und auf einmal lernt man den Vorteil von Autotune kennen.» Autsch.
Bild: EPA/ISRAELI BROADCASTING UNION
Der Aufrtitt von Madonna war sonderbar. Im Hintergrund spielte Glockengeläut, sie selbst präsentierte sich in Mönchsgewand vor einer Kulisse, die aussah wie eine Kathedrale. Obwohl Madonna ihren Welthit «Like a Prayer» bereits ein halbes Leben lang performt, kommen nur schiefe Töne aus der Popqueen heraus. Ein watson-User kommentierte: «Weniger Botox, mehr üben!»
Nach vielen Hochs und vielen Tiefs der mehrstündigen ESC-Finalshow in Tel Aviv, tat es gut, einem zuverlässigen Profi auf der Bühne zuschauen zu können: Kurz nach 23Uhr trat Conchita Wurst auf und sie war – wir haben nichts anderes erwartet – wunderbar.
Conchita in ihrer vollen Pracht. Bild: EPA/EPA
Die Gewinner des ESC-Finals 2014 in Kopenhagen überzeugte musikalisch wie auch optisch. In einem engen Netzteil mit Federboa an Armen und Latexhut, performte sie den Song «Heroes» von Måns Zelmerlöw, ESC-Sieger 2015 in Wien.
(sar)