Die wichtigsten Schlagzeilen der Sonntagszeitungen findest du hier in der Übersicht:
Der Ausnahmezustand dürfte laut der «NZZ am Sonntag» länger als bis zum 19. April dauern. Die Zeitung beruft sich dabei auf Informationen von der Bundesratssitzung. Auch nach dem 19. April könne höchstens eine schrittweise Lockerung der Massnahmen anvisiert werden, hiess es.
In einem vertraulichen Lagebulletin vom Dienstag, aus dem der «SonntagsBlick» zitiert, wagte zudem Schutz & Rettung Zürich eine Prognose. Die «wahrscheinlichste Lageentwicklung» ist demnach, dass die Pandemie nicht genügend eingedämmt werden kann. Daher müssten die Massnahmen weiter verschärft und «massiv verlängert» werden - über die Sommerferien hinaus.
Inzwischen plädierten aber bürgerliche Politiker für eine möglichst rasche, schrittweise Rücknahme der Massnahmen: «Der Lockdown fordert einen zunehmend hohen Tribut», sagte etwa SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi der «NZZ am Sonntag». «Tausende von KMU werden Konkurs anmelden müssen», betonte er. Junge sollten allerdings wieder zur Arbeit gehen können, sobald die Zahl der Neuansteckungen signifikant zurückgehe, hiess es.
Alle Geschäfte wie Coiffeure, Gärtnereien, Metzgereien, Elektronikartikel-Läden und Do-it-yourself aber auch Zahnarztpraxen sollten tröpfchenweise wieder geöffnet werden, sagte Aeschi ausserdem der «SonntagsZeitung». Der Präsident des Arbeitgeberverbands, Valentin Vogt, sagte der «NZZ am Sonntag», er gehe von einem kontrollierten Hochfahren des öffentlichen Lebens aus: «Wichtig ist, dass mit der Planung umgehend begonnen wird.»
Bundesrat Ueli Maurer zeigte sich über die Wirkung der Sofortmassnahmen zufrieden. In einem Interview mit dem «SonntagsBlick» sagte er, es funktioniere. Natürlich könne es aber sein, dass der Staat bald nachlegen und für eine noch höhere Summe bürgen müsse, so der Vorsteher des Finanzdepartements.
«Die 20 Milliarden sind knapp bemessen. Wir sind am Donnerstag gestartet. Wenn es so weitergeht, sind wir in spätestens zehn Tagen ausgeschossen», erklärte er. «Wenn wir nicht rasch Geld in die Wirtschaft pumpen, haben wir innert Wochen zehntausende Arbeitslose», so Maurer weiter.
Die gestiegene Schuldenlast abzubauen, werde indes länger dauern. In den vergangenen 14 Jahren habe der Bund rund 30 Milliarden Franken an Schulden abgebaut. "Geht man von 50 Milliarden zusätzlichen Schulden aus, dann dauert es rund 25 Jahre - oder eine Generation - bis wir diesen Betrag wieder abbezahlt haben, warnte der Finanzminister.
Die Präsidentin des Nationalrates Isabelle Moret (FDP/VD) hat in einem Interview das Abhalten einer ausserordentlichen Sitzung des Parlamentes im Mai trotz der Coronavirus-Ausbreitung verteidigt. Der Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche» sagte sie, das Parlament habe eine «zentrale verfassungsrechtliche Rolle».
Es beteilige sich angesichts der Krise an den Massnahmen und habe die Möglichkeit wie der Bundesrat, dringende Anordnungen zu erlassen, betonte sie. Das Parlament habe zudem die Aufgabe, die Aktivitäten der Regierung zu überwachen, sagte Moret weiter. Die Nationalratspräsidentin versprach zudem, dass die Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), wie ein Abstand von zwei Metern zwischen Personen, eingehalten würden.
In der Schweiz gibt es laut dem «SonntagsBlick» einen Ansturm von Freiwilligen auf die Spitäler. Landauf, landab, würden Gesundheitseinrichtungen derzeit mit Anfragen von Freiwilligen überschwemmt. Alleine beim Kantonsspital Aarau hätten sich innert kürzester Zeit 200 Helferinnen gemeldet, die mit anpacken wollten.
Auch in Luzern sei die Hilfsbereitschaft gross: Beim Kantonsspital hätten sich über 1000 Personen gemeldet und im Universitätsspital Zürich seien es rund 2000 Personen gewesen. Für so viele helfende Hände hätte man aber derzeit kaum Bedarf - da derzeit nur dringend nötige Operationen durchgeführt würden, sei Spital-intern auch Personal frei geworden.
Im Rahmen der Staatshilfe für Unternehmen soll es laut der «SonntagsZeitung» bereits Geheimgespräche mit der Fluggesellschaft Swiss und dem Flughafen Zürich gegeben haben. Laut der Zeitung hätten erste Unterredungen am Freitag stattgefunden. Dabei sei es für Swiss, dem Flughafen Zürich und den flugnahen Betrieben um Milliardengelder vom Staat gegangen. «Bis Freitagabend wurden Kredite von rund 4 Milliarden Franken vergeben», sagte zudem ein Sprecher des Finanzdepartements der Zeitung. Dabei handele es sich um die garantierten Überbrückungskredite für kleine Firmen, die grossen kämen erst noch, hiess es.
Die SBB erwägen wie zahlreiche Firmen in der Schweiz, auf Kurzarbeit umzustellen. «Wir prüfen aktuell bei den zuständigen Stellen des Bundes, ob die SBB Kurzarbeit beantragen können», sagte ein Sprecher auf Anfrage der «NZZ am Sonntag». Für welche Bereiche im Unternehmen mit über 32’000 Angestellten dies in Frage käme, liess der Sprecher allerdings offen. Die SBB haben das Angebot in den vergangenen Tagen weiter reduziert; es verkehren deutlich weniger Züge als im regulären Betrieb, schrieb die Zeitung weiter.
Die Coronavirus-Krise trifft laut der «SonntagsZeitung» den grössten Schweizer Detailhändler Coop trotz Hamsterkäufen stark: «Wir haben ein Drittel weniger Kunden in den Supermärkten», sagte Coop-Chef Joos Sutter im Interview mit der «SonntagsZeitung».
Und obwohl diese mehr einkauften, leide die Coop-Gruppe auch unter der Krise. «Die Coronakrise wird sich für Coop negativ auswirken. Niemand musste so viele Läden schliessen wie wir», sagte Sutter weiter. Man habe über 1000 der Non-Food-Läden schliessen müssen. Dadurch seien rund 13'000 Mitarbeitende von einem auf den anderen Tag ohne Arbeit gewesen. So etwa bei Fust, Interdiscount, Bau + Hobby oder Bodyshop. Coop habe sofort damit angefangen, sie in anderen Bereichen einzusetzen.
Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, fordert die Einhaltung humaner Bedingungen in Flüchtlings- und Vertriebenenlagern. Dies werde entscheidend sein, um diese Pandemie einzudämmen und eine Katastrophe sowie eine weitere Ausbreitung zu verhindern, sagte er im Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Sollten die Menschen dort weiterhin unter desolaten Bedingungen leben müssen, dürfte sich das Coronavirus innerhalb wie ausserhalb der Lager rasant ausbreiten. Die Pandemie werde die Menschen zudem in Regionen, wo Krieg und Gewalt herrschten, am härtesten treffen, betonte Maurer.
Für das IKRK sei die Situation schwieriger als sonst, weil viele Länder wegen des Coronavirus ihre Grenzen schlössen. Maurer zähle weiterhin auf die internationale Solidarität und hoffe, dass die Staaten trotz der Coronavirus-Krise in den eigenen Ländern substanzielle Gelder für die humanitäre Hilfe spendeten.
Zahlreiche Regierungen erhöhen derzeit den Druck auf Pharmafirmen. So passen etwa Deutschland und Kanada ihre Epidemiegesetze an. Die Änderungen sollen den Regierungen laut der «NZZ am Sonntag» ermöglichen, im Notfall schnell Medikamente gegen die Coronavirus-Erkrankung herstellen zu lassen, ohne dass sie dazu die Einwilligung der jeweiligen Pharmafirmen benötigen.
In der Schweiz sei die Rechtslage bezüglich sogenannter Zwangslizenzen nach Auskunft des Bundesamtes für Gesundheit BAG unklar. «Die Frage von Zwangslizenzen müsste über das Patentgesetz geregelt werden», sagte eine BAG-Sprecherin gegenüber der Zeitung.
Die Pharmaindustrie bemühe sich derweil aber nach Kräften, den Einsatz solch drakonischer Eingriffe unnötig zu machen und erhöhe vorsorglich die Produktionskapazitäten für Medikamente, die möglicherweise bei Coronavirus-Erkrankungen helfen könnten, hiess es.
Seit dem 14. März sind die Schweizer Skigebiete wegen der Corona-Krise geschlossen und die Bahnen verweigern laut der «SonntagsZeitung» jegliche Form von Entschädigungen etwa bei Abos.
In Davos/Klosters, Flims/Laax, Arosa/Lenzerheide, St. Moritz, Grindelwald/Jungfrau, Andermatt/Sedrun, Zermatt und den Flumserbergen - überall töne es gleich: Keine Gutscheine, keine Verlängerungen oder irgendwelche anderen Kompensationen.
In Adelboden/Lenk sei dies aktuell noch Gegenstand von Abklärungen, hiess es. Die Bergbahnen scheinen sich laut der Zeitung untereinander abgesprochen zu haben. Der Aroser Kurdirektor Pascal Jenny sprach in der Zeitung von einer erfolgreichen Kooperation der Bergbahnen.
Ein Sprecher von Andermatt Swiss Alps AG, bei dem der ägyptische Milliardär Samih Sawiris der Ankeraktionär ist - sagte zudem der Zeitung, dass sein Ressort in Übereinstimmung mit den anderen grösseren Bergbahnen beschlossen habe, keine Entschädigungen zu zahlen. Die Bahnen beriefen sich dabei auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
(jaw/sda)
Muss das sein, NZZ? So pseudo blickscher Investigativjournalismus?
Vielleicht jetzt einfach mal Ball flach halten und die offiziellen Medienmitteilungen von Bund und v.a. BAG informieren!