Schweiz
Gesellschaft & Politik

SRG-Präsident Jean-Michel Cina verspricht Reformen nach der No-Billag-Abstimmung

Jean-Michel Cina, Praesident SRG SSR, spricht an einer Podiumsdiskussion zur No Billag-Initiative in Basel am Dienstag, 30. Januar 2018. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Werden alles analysieren: SRG-Präsident Cina.Bild: KEYSTONE

«Es wird keine Tabus geben» – SRG-Präsident Jean-Michel Cina verspricht Reformen

10.02.2018, 04:1210.02.2018, 06:37
Mehr «Schweiz»

SRG-Präsident Jean-Michel Cina hat in einem Zeitungsinterview die No-Billag-Initiative erneut abgelehnt, aber eingeräumt, dass das öffentliche Radio und Fernsehen reformiert werden müssen. «Es wird keine Tabus geben», sagte er der Walliser Zeitung «Le Nouvelliste».

«Wir werden alles analysieren, einschliesslich unserer Produktionsprozesse und unserer Infrastruktur», sagte der frühere Walliser CVP-Staatsrat. Seiner Meinung nach muss sich die SRG dem digitalen Wandel und den neuen Formen des Medienkonsums anpassen, insbesondere jenen der jüngeren Generationen.

«Als ich Präsident der SRG wurde, habe ich ein Komitee geschaffen, das dem digitalen Wandel des Unternehmens nachgeht», sagte Cina. «Es wird eines der grossen Projekte der nächsten Jahre sein.»

Dabei wies der SRG-Präsident den Vorwurf zurück, dass die SRG Terrain der privaten Medien besetze, indem sie ihr Angebot multipliziere. Zur Zeit des digitalen Konsums sei die Anzahl der Kanäle nicht das zentrale Element, sagte er. Die SRG habe seit zehn Jahren keine neuen Fernseh- oder Radiosender mehr geschaffen.

Offen für weitere Partner bei Admeira

Cina erklärte weiter, er sei sich bewusst, dass die SRG berücksichtigen müsse, was in den privaten Unternehmen geschehe. «Wir müssen uns besser von diesen Medien abheben, indem wir unsere eigene audiovisuelle Produktion präsentieren», sagte er. Die SRG müsse sich auch auf die Besonderheit der Schweiz konzentrieren, um mit dem ausländischen Fernsehen konkurrieren zu können.

No Billag: Diese Promis kämpfen gegen die Initiative

1 / 11
No Billag: Diese Promis kämpfen gegen die Initiative
Viktor Giacobbo.
quelle: thomas schlittler
Auf Facebook teilenAuf X teilen

In Bezug auf den Wettbewerb in der Werbung, in dem sich die SRG mit den privaten Medien befindet, gab sich Cina offen für «jede konstruktive Möglichkeit in der Branche». Er ist bereit, die Aufnahme neuer Partner in die Werbeagentur Admeira zu erleichtern, die die SRG mit dem Verlagshaus Ringier und dem Telekommunikationsunternehmen Swisscom geschaffen hat.

Die Schweiz stimmt am 4. März 2018 über die No-Billag-Initiative ab. Diese verlangt die Abschaffung der Radio- und TV-Gebühren und untersagt dem Bund Subventionen von TV- und Radiostationen. Heute wird die SRG zu 70 bis 73 Prozent über Gebühren finanziert. Sie erhält von den insgesamt eingezogenen 1.35 Milliarden Franken 1.235 Milliarden. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
20 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
fcsg
10.02.2018 07:16registriert Juni 2015
Das behaupten die SRG-Generaldirektoren vor jeder Abstimmung die die SRG betrifft, zuletzt bei der RTVG Abstimmung. Passiert ist aber rein gar nichts.
4414
Melden
Zum Kommentar
20
Gemeinde Glarus Nord nach gefälschtem Mailverkehr um fast 50'000 Franken betrogen

Die Gemeindeverwaltung Glarus Nord ist von einer kriminellen Organisation um 48'000 Franken betrogen worden. Eine eingeleitete Strafuntersuchung soll nun helfen, das Delikt aufzuklären. Ausserdem untersucht die Geschäftsprüfungskommission den Vorfall.

Zur Story