Die kantonalen Migrationsbehörden fordern in einem Brief an das Bundesamt für Migration, die Gesundheits-Checks in den Empfangszentren des Bundes zu verbessern. Sie verlangen zudem, dass auf die Zuweisung von Asylsuchenden mit ansteckenden Krankheiten ab sofort verzichtet wird.
Die kantonalen Asylzentren seien in letzter Zeit vermehrt mit Asylbewerbern konfrontiert worden, die an Windpocken, Krätze, Bettwanzen oder Tuberkulose erkrankt sind, heisst es in dem Brief, der am Mittwoch in der Sendung «10vor10» von Fernsehen SRF zitiert wurde. Die Behörden kritisieren darin, dass die Massnahmen des Bundes nicht ausreichend seien, um die Verbreitung solcher Krankheiten zu verhindern.
Die Kantone fordern, dass in den Empfangszentren des Bundes alle nötigen sanitarischen und medizinischen Massnahmen ergriffen werden, um die aktuellen Probleme zu lösen. Es sei zwingend nötig, dass der Bund auf die Zuweisung von Asylsuchenden mit ansteckenden Krankheiten auf die Kantone verzichte, heisst es in dem Schreiben.
Unterstützung erhielten die Kantone von politischer Seite. In einem Vorstoss hatte CVP-Gesundheitspolitikerin Ruth Humbel vor Kurzem verlangt, dass wegen der Ebola-Gefahr die grenzsanitarischen Untersuchungen wieder eingeführt werden. Aus Spargründen wurden diese vor acht Jahren abgeschafft.
Das Bundesamt für Gesundheit bestätigte gegenüber SRF, dass bisher sieben Personen medizinisch auf Ebola untersucht wurden. Zwei Personen wurden danach unter Quarantäne gesetzt. In beiden Fällen hat sich der Verdacht auf Ebola jedoch nicht erhärtet. (rey/sda)