Das neue Geldspielgesetz, über das die Stimmberechtigten im Juni abstimmen werden, dürfte angenommen werden. Keine Chancen dürfte hingegen die Vollgeld-Initiative haben. Das zeigen eine Tamedia-Abstimmungsumfrage und eine Trendumfrage im Auftrag der SRG.
Die beiden am Mittwoch veröffentlichten Umfragen belegen, dass das Lager der Befürworter des Geldspielgesetzes in den letzten Wochen weiter angewachsen ist. An Zustimmung verloren hat hingegen die Vollgeld-Initiative.
Wäre Ende Mai über die beiden eidgenössischen Vorlagen abgestimmt worden, hätten laut der Tamedia-Umfrage 55 Prozent dem Geldspiel-Gesetz zugestimmt und 42 Prozent es eher abgelehnt. Zur Vollgeld-Initiative hätten mehr als zwei Drittel der Befragten Nein gesagt und 29 Prozent zugestimmt. Keine Angabe machten zu beiden Vorlagen 3 Prozent der Befragten.
Gegenüber der zweiten Umfrage von Mitte Mai konnte laut der dritten Tamedia-Umfrage das Ja-Lager für das künftige Geldspielgesetz stark zulegen. Mitte Mai hatten noch jeweils 47 Prozent der Befragten die vom Parlament verabschiedete Vorlage gutgeheissen respektive abgelehnt, jetzt sagten 55 Prozent «Ja» oder «eher Ja» zur Vorlage.
Am meisten Unterstützung erhält das Gesetz von Sympathisanten von CVP, SP und FDP mit 64, respektive je 59 Prozent sowie den Grünen (54 Prozent). Bei den Anhängern von SVP, BDP und Grünliberalen liegen die Ja- respektive Nein-Lager inzwischen sehr nahe beieinander.
Laut SRG-Trendumfrage waren beim Geldspielgesetz die Stimmabsichten anfänglich knapp und sind inzwischen nun deutlicher im Ja. Damit wäre hier alles andere als eine Annahme des Gesetzes eine Überraschung, heisst es in der Medienmitteilung. Bei der Vollgeld-Initiative habe sich hingegen von Anfang an das Nein-Szenario abgezeichnet.
Klare Verhältnisse zeigt auch die Tamedia-Umfrage bei der Vollgeld-Initiative. Den Initianten scheinen die Felle wohl endgültig davon zu schwimmen.
Ende Mai hätten 68 Prozent der Befragten «Nein» oder «eher Nein» zu der Vorlage gesagt. Lagen bei der ersten Tamedia-Umfrage im April die Ja- und Nein-Stimmen noch im Gleichgewicht, gaben Mitte Mai 54 Prozent an, die Vorlage abzulehnen.
Nur Sympathisanten der Grünen stimmen laut Umfrage der Initiative mehrheitlich zu. Nahe beieinander liegen die Ja- und Nein-Stimmenanteile bei der SP. Die stärkste Ablehnung zeigt sich bei den Wählern von CVP, FDP und BDP.
Die SRG-Trendbefragung wurde von gfs.bern zwischen 15. und 23. Mai bei 1411 repräsentativ ausgewählten Stimmberechtigten realisiert. Die Tamedia-Umfrage basiert auf Antworten von 6386 Teilnehmenden, die vom 24. bis 26. Mai befragt wurden. (sda)