Schweiz
Gesellschaft & Politik

«Ehe-Schutz»-Initiant Kyburz Betrug wittert Abstimmungsbetrug

«Schutz der Ehe»-Initiant Heinz Kyburz wittert auf «Tele Züri» Abstimmungssabotage.
«Schutz der Ehe»-Initiant Heinz Kyburz wittert auf «Tele Züri» Abstimmungssabotage. Bild: watson/telezüri

«Da ist sabotiert worden!» – Wie «Ehe-Schutz»-Initiant Kyburz Betrug wittert

Die Eidgenössisch-Demokratische Union erleidet mit ihrer Volksinitiative zum «Schutz der Ehe» heftigen Schiffbruch: Gemäss Hochrechnungen lehnen die Zürcher die Initiative mit 80,8 Prozent ab. Initiant Heinz Kyburz wittert Betrug.
27.11.2016, 13:4811.11.2020, 11:37
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Die Ehe als eine «auf Dauer angelegte und gesetzlich geregelte Lebensgemeinschaft von Mann und Frau» zu definieren – daran haben die Zürcher kein Interesse. Gemäss aktuellsten Hochrechnungen lehnen sie die Initiative aus der Küche der Eidgenössisch-Demokratische Union und freikirchlichen und evangelikalen Kreisen mit bis zu 80 Prozent ab.

Dem Präsidenten des Abstimmungskomittees Heinz Kyburz stösst das sauer auf. Bei «Tele Züri» munkelt er, dass es bei der Abstimmung nicht mit rechten Dingen zugegangen sein soll: «Da ist sabotiert worden!», gibt er sich überzeugt. SP-Präsident Daniel Frei hält gar nichts von den Verschwörungstheorien seines Diskussionspartners:

Umso frenetischer feiern die Gegner der Initiative das Resultat: «Jetzt volle Kraft voraus in Richtung Ehe für alle!», heisst es aus dieser Ecke.

Eine Öffnung auf Bundesebene ist durchaus möglich: Momentan ist bei den eidgenössischen Räten die parlamentarische Initiative «Ehe für alle» der Grünliberalen hängig.

Die EDU wurde bei dieser Abstimmung einzig von der SVP unterstützt. Alle anderen Parteien waren dagegen. SP, Grüne, GLP, FDP, CVP, BDP und AL wehrten sich zusammen mit schwul-lesbischen Verbänden im Komitee «Gemeinsam weiter Zürich» gegen das «diskriminierende und schädliche Ehe-Verbot»: Das offenkundige Ziel sei es, gleichgeschlechtlichen Paaren im Kanton die Ehe zu verbieten. (rar/sda)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fabio74
27.11.2016 15:05registriert März 2016
Herr Kyburz, schämen Sie sich. Bei so einer knallharten Ohrfeige von Sabotage zu reden
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strudel
27.11.2016 14:29registriert November 2015
Traurig wie viel geld für diese idiotische debatte verschwendet wird... als hätten wir nicht wichtigere anliegen um die man sich kümmern könnte anstelle davon ob zwei Männer/Frauen jetzt heiraten dürfen oder nicht.
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JaneSodaBorderless
27.11.2016 14:38registriert Februar 2016
Betrug, weil viele (ich auch) NEIN zu ner völlig reaktionären, christlichen Haltung gesagt haben?
Von mir aus darf gerne nachgezählt werden - ich bezweifle jedoch, dass das Ergebnis dann anders ausfällt. Aber vielleicht öffnet die Nachzählung dann Herrn Kyburzs Augen?
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