Die vergangenen Walliser Grossrats- und Staatsratswahlen wurden von Wahlfälschungen überschattet. Nun ist klar, dass die Wahlfälscher Oskar Freysinger und damit auch die SVP unterstützen wollten.
In den drei Gemeinden Naters, Brig und Visp waren Ende März Unregelmässigkeiten festgestellt worden. Zahlreiche Bürger wollten in diversen Wahllokalen ihre Stimme abgeben, erhielten aber im Vorfeld keine Wahlunterlagen. Bei einer Überprüfung durch die Gemeinden mussten die Betroffenen feststellen, dass in ihrem Namen bereits abgestimmt worden war.
Gegenüber dem «Walliser Boten» bestätigten zwei voneinander unabhängige Quellen, dass bei der gefälschten Stimmabgabe jeweils für Oskar Freysinger, Staatsrat, gestimmt wurde.
Nach dem Betrug reichte die Unterwalliser SVP eine Wahlbeschwerde ein, die sie dann im letzten Monat wieder zurückzog. Dass die Betrüger ausgerechnet Freysinger unterstützen wollten, könnte natürlich der Grund für den Rückzug gewesen sein. In der Beschwerde beschuldigte die SVP zuvor ein Mitglied der Oberwalliser CVP, Wahlzettel gewisser Wählergruppen eingesammelt und diese ausgefüllt zu haben.
Zwar hatte die Wahlfälschung keine direkte Auswirkung auf den Ausgang der Staatsratswahlen, jedoch könnte sie die Parlamentswahlen entscheidend beeinflusst haben.
Laut Grégoire Nicollier, Mathematik-Dozent an der HES-SO Wallis, hätten bereits 14 Listen gereicht, damit im Bezirk Brig die CSPO mit der SVPO gleichauf wäre, dies teilte er 1815.ch mit. (nfr)