Dass es an dieser SVP-Medienorientierung «Mit starken und kompetenten Personen nach Bern!» vom Montag eigentlich um alle Nationalrats-Kandidaten der SVP Graubünden geht, ist nebensächlich. Die Mikrofone sind ohne Ausnahme auf Magdalena Martullo-Blocher gerichtet. Der älteste Blocher-Sprössling und Chef der EMS-Chemie im bündnerischen Ems sitzt am Rand des Tisches und ringt sich für die Kameras zu einem noch etwas angestrengten Lächeln durch.
Vize-Präsident Andrea Davaz hingegen strahlt wie die SVP-Sonne auf dem Banner hinter ihm. Kein Wunder, so viel Medienpräsenz wie heute gibt's für die SVP Graubünden nie: Rund dreissig Journalisten sind anwesend, «Tages-Anzeiger» und «Blick» übertragen und tickern live. «Ich wusste gar nicht, dass es so viel Kameras im Land gibt», sagt Martullo-Blocher, schelmisch grinsend. Es liegen weit über dreissig Pressemappen auf den Tischen im grossen Calvensaal.
Es sei der SVP Graubünden gelungen, eröffnet Davaz mit geschwellter Brust die Pressekonferenz, mit Martullo-Blocher eine «ausgewiesene Wirtschaftsführerin des Kantons Graubünden» für eine Nationalratskandidatur zu gewinnen. Ausserdem sei sie nicht nur mit ihrem Unternehmen hier ansässig. «Seit Anfang Jahr verbringt sie mit ihrer Familie ihre Freizeit im Ferienhaus auf der Lenzerheide», sagt der Vize-Präsident und strahlt dabei noch ein bisschen mehr. Martullo-Blocher nickt heftig.
Es folgen die Reden von Heinz Brand und den No-Names Koch und Favre Accola, die sich zur Einwanderungs-, Verkehrs- und Tourismuspolitik äussern, obwohl das überhaupt niemand hören will. Denn eigentlich sind ja alle wegen Martullo-Blocher hier, viel mehr auch als sonst, wenn es nur um die EMS-Chemie geht. Das weiss die Blocher-Tochter natürlich zu kommentieren: «Sonst kommen Sie nie an meine Pressekonferenzen!»
Dann holt Martullo-Blocher zum Rundumschlag aus: «Ich habe die aktuellen nationalen politischen Fehlentwicklungen und deren Auswirkungen tagtäglich vor mir», sagt die 45-Jährige. Und poltert weiter: «Die aktuelle Bundespolitik leidet unter oberflächlichen Sachkenntnissen und leichtsinnigen emotionalen Schnellschüssen. Der Überhang an Regulierung und ein ungebremster Staatsausbau belastet die Schweizer Wirtschaft und Bürgerinnen zunehmend. Bevormundung macht sich durch Zentralisierung breit.» Das Parolen schwingen liegt ihr im Blut.
Deshalb wolle sie dem gebeutelten Randkanton in Bern Gehör verschaffen. Und ausserdem sei sie seit Dezember letzten Jahres stolze Besitzerin einer Ferienwohnung. Davaz strahlt wieder, Martullo-Blocher schliesst ihre Rede. «Wenn die Bündner Bevölkerung es möchte, das ich als Nationalrätin ins Parlament ziehe, werde ich beweisen, dass ich Graubünden und der Schweiz einen zusätzlichen Nutzen bringen kann.» Vize-Präsident Davaz nickt und macht sich Notizen.
das arme graubünden svp lein ... das seit widmer schlumpf praktisch ausradiert wurde da sich die damalige svp kurz in bdp umtaufte ^^.
Da fragt man sich ... was den die frau blocher über wasser energie denkt? schliesslich ist graubünden unser wasser energie lieferant des landes ... ja sogar wichtiger als die EMS!