Am Abend des 20. Oktober 2019 wird es strahlende Sieger und niedergeschlagene Verlierer geben: Die Schweizer Stimmbürger bestimmen die 200 Mitglieder des Nationalrats neu und wählen in den allermeisten Kantonen auch die Ständeräte.
Bei den letzten Wahlen im Oktober 2015 kam es zum Rechtsrutsch. Zulegen konnten SVP (+11) und FDP (+3 Nationalratssitze). Alle anderen Parteien verloren Nationalratssitze: GLP (-5), Grüne (-4), SP (-3), BDP (-2) und CVP (-1).
In den drei Jahren seither wurde in 19 Kantonen gewählt. Zusätzlich äusserte sich das Volk an der Urne zu insgesamt 27 eidgenössischen Vorlagen. Diese 10 Grafiken zeigen dir, wie sich die Parteien geschlagen haben. Wer darf sich ein Jahr vor den nächsten Wahlen Hoffnungen machen? Und wer steckt in der Krise?
Zu 27 Vorlagen äusserte sich das Volk seit den letzten Wahlen. 25 Mal stand die FDP mit ihrer Parole auf der Siegerseite. Das entspricht einer Erfolgsquote von 93 Prozent. Sie verbesserte sich damit um satte 24 Prozentpunkte gegenüber der letzten Legislatur. In dieser gab es insgesamt 42 Volksabstimmungen. Die FDP überholte damit die BDP, welche diese Statistik zuvor angeführt hatte. Diese liegt nun mit 85 Prozent Erfolgsquote gemeinsam mit der CVP auf Rang zwei.
Deutlich häufiger auf der Verliererseite standen die Grünliberalen. Ihren Parolen folgte das Volk noch in 59 Prozent aller Abstimmungen – ein Minus von 22 Prozentpunkten gegenüber der letzten Legislatur. Auch die SP und die Grünen sind bei Abstimmungen weniger erfolgreich als in der vergangenen Legislatur. Die SVP konnte ihre Erfolgsquote um 8 Prozentpunkte auf 56 Prozent verbessern. Lag sie in der vergangenen Legislatur noch auf dem letzten Platz, zog sie nun an SP und Grünen vorbei.
19 Kantone haben seit den letzten eidgenössischen Wahlen ihre Parlamente neu bestimmt. Grosse Gewinnerin ist die FDP, die um insgesamt 29 Sitze zulegen konnte. Dahinter folgen Grüne und SP mit je 18 Sitzgewinnen. Bei den Grünliberalen resultiert ein leichter Gewinn von vier Sitzen. Am schwächsten schnitt die CVP mit insgesamt 28 Sitzverlusten ab. Die lange erfolgsverwöhnte SVP hingegen büsste 13 Sitze ein, die kriselnde BDP 14 Sitze.
Betrachtet man die 19 kantonalen Wahlen im zeitlichen Verlauf, lässt sich die Formkurve der Parteien ablesen. Bei der FDP ging es von Anfang an in eine Richtung, nämlich bergauf. Bei CVP und BDP hingegen zeigte die Kurve konstant nach unten.
Die SVP konnte zunächst in der Zentral- und Ostschweiz Sitzgewinne feiern. Deutliche Wahlschlappen in der Romandie liessen die Gewinne aber rasch dahinschmelzen. Seither befindet sich die SVP auch in der Deutschschweiz im Kriechgang.
Die Grünen schwächelten zunächst in der Deutschschweiz, seither zeigt ihre Kurve dank Wahlerfolgen in der Romandie nach oben. Die SP startete mit Erfolgen in der Deutschschweiz in die Legislatur. Danach folgte in der Westschweiz ein Einbruch. Dank mehreren Wahlerfolgen im laufenden Jahr zeigt ihre Formkurve aber wieder nach oben.
So schnitten die Parteien in den einzelnen Kantonen ab:
Dieser Artikel erschien in ähnlicher Form erstmals am 18. Oktober 2017 als Halbzeitbilanz zur Legislaturmitte. Die Zahlen und Grafiken wurden für diese Bilanz ein Jahr vor den nächsten Wahlen auf den neusten Stand gebracht und überarbeitet.