10 Asylbewerber wohnten Ende März in Windisch, 15 müsste die Gemeinde aufnehmen. Weil sie die vorgeschriebene Aufnahmequote nicht erfüllte, musste die Gemeinde dem Kanton für die ersten drei Monate des Jahres eine Ersatzabgabe von 4781 Franken bezahlen. Nun stellt sich heraus, dass Windisch diese Zahlung gar nicht hätte leisten müssen.
Denn in einer Baracke an der Unterwerkstrasse 1235 wohnen 18 Asylbewerber – doch niemand wusste etwas davon. «Weder der Gemeinderat noch der gemeindeeigene Sozialdienst hatten über all die Jahre Kenntnis davon, dass die Gebäulichkeiten als Asylunterkunft dienten und im Auftrag der Stadt Brugg durch eine externe Organisation betrieben wurde», hält André Gigandet, Verwaltungsleiter von Windisch, fest.
Reto Wettstein, als Stadtrat in Brugg zuständig für das Asylwesen, ging bisher davon aus, dass die Asylbewerber jener Gemeinde zugerechnet werden, welche die Anlage betreibt. Dies ist laut dem kantonalen Departement Gesundheit und Soziales aber nicht der Fall.
Seit Aufnahmequote und Ersatzabgabe im Jahr 2005 eingeführt wurden, hat Windisch dem Kanton 127 000 Franken überwiesen – obwohl das Asyl kontingent erfüllt war. Der Gemeinderat überlegt sich nun, den Betrag zurückzufordern.