Das Universitätsspital Lausanne (CHUV) wird einen experimentellen Ebola-Impfstoff testen. Er wird primär gesunden Freiwilligen vor ihrem Hilfseinsatz in Westafrika verabreicht.
Die Welt wartet weiter auf eine wirksame Ebola-Impfung. Nun macht die Schweiz einen Schritt in diese Richtung: Die Zulassungsbehörde Swissmedic hat ein Gesuch für eine Studie für einen Ebola-Impfstoff bewilligt. Der Impfstoff beruht auf einem gentechnisch veränderten Schimpansen-Adenovirus, wie Swissmedic am Dienstag mitteilte. In der klinischen Studie soll die Sicherheit des Impfstoffes sowie seine Fähigkeit, eine Immunantwort zu produzieren, getestet werden.
Der Impfstoff besteht aus nicht vermehrungsfähigen Viren, die mit der genetischen Bauanleitung eines bestimmten Ebola-Proteins bestückt sind, wie Swissmedic festhielt. Er wird primär 120 gesunden Freiwilligen vor ihrem Hilfseinsatz in Westafrika verabreicht.
Das Universitätsspital Lausanne (CHUV). Bild: KEYSTONE
Die Studie im CHUV wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO unterstützt. Sie führt eine in den USA, England und Mali lancierte Serie von klinischen Versuchen weiter. Die Erkenntnisse sollen als Grundlage für weitere Studien mit mehreren tausend Probanden dienen.
Weil es sich um einen genetisch veränderten Organismus handelt, wurden neben Swissmedic auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das Bundesamt für Umwelt (BAFU) sowie die Eidgenössische Fachkommission für biologische Sicherheit konsultiert.
Die Ebola-Epidemie ist in Westafrika weiter auf dem Vormarsch. Nach Angaben der WHO vom Wochenende stieg die Zahl der Infizierten auf 10'141 in acht Ländern. Bis am 23. Oktober starben 4922 Menschen an Ebola. Am meisten Todesopfer verzeichnet Liberia, gefolgt von Sierra Leone und Guinea. (whr/sda)