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Juso macht mit Bundesrat Parmelin Werbung fürs NDG-Referendum

Seit heute Morgen prangt Neobundesrat Guy Parmelins Gesicht auf Pornowebsites.
Seit heute Morgen prangt Neobundesrat Guy Parmelins Gesicht auf Pornowebsites.
Bild: screenshot

Parmelin im Porno-Land: Juso holt den Neo-Bundesrat auf den harten Boden der Polit-Realität herunter

Die Feiertage für den neuen Verteidigungsminister sind vorbei. Kaum gewählt, ist er schon auf der Schmuddelseite des Polit-Alltags angekommen. Die Juso schaltet Inserate auf Youporn mit Guy Parmelin.
16.12.2015, 15:1116.12.2015, 16:28
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«Da will man gemütlich ..!» und plötzlich schaut einen auf der rechten Seite Neo-Bundesrat Guy Parmelin an und rückt sich die Brille zurecht. Hintergrund ist nicht etwa eine frühere Karriere des Waadtländer Winzers, von der man bisher nichts wusste, sondern eine von der Juso geschaltete Kampagne für das Referendum des Nachrichtendienst-Gesetzes (NDG).

«Es mag ein ruppiger Start für den neuen Bundesrat sein», sagt Juso-Chef Molina, «aber Guy Parmelin hat dem Nachrichtendienst-Gesetz im Parlament auch zugestimmt. Nun muss er es verantworten.» 

SVP-Hess ist empört: Diese Aktion sei «jenseits von Gut und Böse»

Der neu gewählte Nationalrat Erich Hess findet die Aktion unpassend.
Der neu gewählte Nationalrat Erich Hess findet die Aktion unpassend.
Bild: KEYSTONE

Das NDG wurde Ende September nach langem Ringen in den Räten angenommen. Der Schweizer Nachrichtendienst erhält damit viele neue Kompetenzen (siehe Grafik unten). Unter anderem darf er mit Hilfe der Internetprovider E-Mails, Suchanfragen im Web, Internet-Telefonate etc. anzapfen, die über Glasfaserkabel von der Schweiz ins Ausland fliessen.

Der neu gewählte Berner Nationalrat Erich Hess findet die Juso-Aktion «jenseits von Gut und Böse». «Sie stimmt einfach nicht», sagt er. «Das hat überhaupt nichts mit dem NDG zu tun. Grundlos und ohne Verdacht wird niemand überwacht.» Der Geheimdienst interessiere sich nicht für Porno-Websites. 

Besonders originell ist die Juso-Aktion auf jeden Fall nicht. Unlängst wurde in Österreich Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in gleicher Art auf Youporn vorgeführt. (voi/rar)

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Bild: watson

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87 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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tobver
16.12.2015 15:15registriert Januar 2014
na, wer von euch hat das denn herausgefunden?
während der "Arbeit" wahrscheinlich hm ;-)
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Sapere Aude
16.12.2015 18:01registriert April 2015
Spannend, Hess ist empört, wenn ein Parteikollege auf einer Pornoseite erscheint. Pauschal Bevölkerungsgruppen zu diffamieren und ihnen kriminelle Tendenzen unterstellen ist aber in Ordnung.
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Matthias Studer
16.12.2015 17:21registriert Februar 2014
Ach die vordergründig prüden Schweizer. Diese Seite wird am Tag tausend mal angeklickt, aber von niemanden.
Geschmacklos? Nein. Der Bundesrat hat kein Porno gedreht, es wird am Ort des Geschehens darauf aufmerksam gemacht, dass jemand mitschaut. Das ist weder gruusig noch schlimm noch irgendwas. Besser konnte die Werbung nicht platziert werden.
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