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Schweiz: CVP-Nationalrat Claude Béglé verteidigt seine Nordkorea-Tweets

Der Waadtländer CVP-Nationalrat Claude Béglé macht in den Parlamentsferien mit umstrittenen Tweets über Nordkorea von sich reden. Seine Kantonalpartei distanziert sich von den Äusserungen. (Archivbild ...
Der Waadtländer CVP-Nationalrat Claude Béglé nimmt Stellung nach umstrittenen Nordkorea-Tweets (Archivbild).Bild: KEYSTONE

So verteidigt CVP-Nationalrat Béglé seine Nordkorea-Tweets

23.07.2019, 16:2123.07.2019, 16:51
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Vor drei Tagen twitterte der CVP-Nationalrat Claude Béglé begeistert über seinen Besuch in einer Seidenspinnerei während seiner Ferien in Nordkorea.

Er bemerkte zwar, dass die Löhne tief sind – hob jedoch positiv hervor, dass «alles kostenlos vom Staat zur Verfügung gestellt wird: der Reis und die wichtigsten Grundnahrungsmittel, die Unterkunft, die Gesundheit, die Bildung. Und es funktioniert um einiges besser, als man es sich hätte vorstellen können.»

Die Aussagen sorgten für Kritik von verschiedenen Seiten. Charles Juillard, Vizepräsident der CVP, sagte zu Béglés Tweets: «Das ist nicht das Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell, das die CVP verteidigt.» Auch auf Twitter hagelte es Kritik. Nun sah sich Béglé in Erklärungsnot und nahm dazu Stellung – via Twitter:

Er erklärt, dass er Nordkorea mit der Absicht bereise, sich ein eigenes Bild machen zu können. Seine Twitter-Kommentare würden einzig seinen persönlichen Eindruck widerspiegeln. Béglé beschreibt, dass er sich jederzeit frei bewegen könne – obschon die Reise vom Regime sichergestellt werde. «Ich bin in Fabriken, auf Märkte und aufs Land gegangen.»

Es sei bei ihm nicht der Eindruck eines unterdrückten Volkes entstanden. Im Gegenteil: Es handle sich um ein Volk, das sich zu amüsieren scheint. «Sie mögen es, Bier zu trinken und sich zu amüsieren.»

Die Kritik an seinen Tweets lässt er unkommentiert. Stattdessen verweist er auf die schwierige Geschichte des Landes und bemerkt die Komplexität der Situation in Nordkorea: Auf die Kritik an den Tweets geht er nicht ein, schreibt aber, die Situation in Nordkorea sei viel komplexer, als man sich vorstellen könne, schliesslich «[...] handelt es sich um ein kommunistisches System, das sich von der Öffentlichkeit abschottet».

Abschliessend hält er fest, dass die Kommunikation nach wie vor schwierig sei, da er sich noch immer in Nordkorea befinde. Es werde einfacher sein, nach seiner Rückkehr ausführlicher Stellung zu nehmen. (mim)

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20 Kommentare
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Roboterschwein
23.07.2019 16:47registriert Dezember 2018
"Es handle sich um ein Volk, das sich zu amüsieren scheint. «Sie mögen es, Bier zu trinken und sich zu amüsieren.»"

Deshalb ist Nordkorea ja auch als "Oktoberfest Asiens" bekannt... Hat's dem Mann ins Hirn geregnet?
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Tiben
23.07.2019 16:47registriert Februar 2015
Um ein guter Christ zu sein, muss man ja mindestens auf einem Auge blind sein.
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Gurgelhals
23.07.2019 17:01registriert Mai 2015
Diese Faszination von gewissen bürgerlichen Politikern für autoritäre Unrechtsstaaten (Saudi Arabien, China, Nordkorea, Kasachstan) ist schon sehr ... ähm ... speziell. Da fragt man sich halt gezwungenermassen schon, wie tief bei denen die freiheitliche Grundprinzipien, auf die sie sich sonst ja permanent berufen, tatsächlich verwurzelt sind.
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