Das schöne Wetter und eine gewisse Corona-Müdigkeit in Teilen der Schweizer Bevölkerung haben am Wochenende mancherorts die behördlichen Pandemie-Regeln vergessen lassen. In mehreren Kantonen setzte die Polizei illegalen Partys, Autotreffen und Versammlungen von teils über hundert Menschen ein Ende.
Die grösseren Ansammlungen in Appenzell Ausserrhoden, im Aargau und in Zürich wurden mit Verweis auf die Covid-Verordnung des Bundes aufgelöst. Die Ungehorsamen kassierten Bussen oder kamen mit einer Wegweisung davon. In der Schweiz sind derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie an Treffen im Freien oder mit Freunden und der Familie nicht mehr als fünf Personen erlaubt. Damit soll die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden.
In Appenzell Ausserrhoden etwa fanden sich in Schönengrund am Samstag etwa 200 Menschen auf den Strassen sowie weitere 100 bei einem Mehrzweckgebäude ein, weil sie auf den Beginn eines Fasnachtsumzuges warteten. Die Gruppierungen lösten sich nach Eintreffen der Polizei auf. Diese sah von Bussen ab. In Herisau intervenierten die Beamten auf einem Sportplatz, weil sich dort rund 150 Personen versammelten. Diese machten sich danach aus dem Staub.
In der Stadt Zürich beendete die Polizei in der Nacht auf Sonntag zwei illegale Privatpartys sowie mehrere Autotreffen in zwei Stadtkreisen. Insgesamt wurden über zweihundert Personen weggewiesen. Über sechzig Partygäste wurden mit Bussen belegt. Auf die beiden Partys bei einem Schützenhaus mit rund 50 Personen und in einer Wohnung mit rund einem Dutzend Gästen auf engstem Raum hatten Anwohner die Behörden aufmerksam gemacht.
Im Aargau wurde in der Nacht auf Samstag ebenfalls gleich in drei Clubs trotz behördlichem Verbot gefeiert. Die Polizei löste die Treffen ebenfalls auf. Sie verteilte Bussen an rund 50 Gäste und zeigte die insgesamt vier Betreiber der drei Clubs an. Die betroffenen Lokale befanden sich in Aarburg, Rheinfelden und Spreitenbach, wie die Aargauer Kantonspolizei mitteilte. Die anwesenden Gäste seien vorwiegend Männer im Alter zwischen 26 und 61 Jahren gewesen.
Mindestens 1500 Menschen demonstrieren am Samstag in Wohlen im Aargau gegen die Corona-Massnahmen der Behörden. Viele trugen weisse Schutzanzüge. Der Protestmarsch war von der Polizei bewilligt worden. Die Teilnehmenden mussten Masken tragen. Jedoch hielt sich nur rund jeder zweite an diese Vorschrift. Die Polizei schritt aber nach eigenen Angaben aus Gründen der Verhältnismässigkeit nicht ein.
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Anders im Walliser Kantonshauptort Sitten. Dort kamen am Samstagnachmittag etwa 80 Personen zusammen, wie die Polizei meldete. Die Ordnungskräfte griffen ein und lösten die Demonstration auf, wobei mehrere Teilnehmende identifiziert und angezeigt wurden. (cma/sda)
Man sollte dabei einfach die Massnahmen befolgen, dann kann man die Sonne auch unbeschwert geniessen.