Der Arbeitsplatz ist zu einem der häufigsten Ansteckungsorte mit dem Sars-CoV-2-Virus geworden. Zwar können nur rund 30 Prozent der mit dem Coronavirus-Infizierten rekonstruieren, wo sie mit dem Virus in Kontakt gekommen sind. Davon sagen aber 16 Prozent aus, sich bei der Arbeit angesteckt zu haben. Mehr bekannte Übertragungen gibt es lediglich innerhalb der Familie. So schrieb es vor Kurzem «20 Minuten», gestützt auf eine Auswertung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
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In vielen Büros gilt zwar nach wie vor eine Homeoffice-Regelung. Doch ebensoviele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind inzwischen wieder an ihren gewohnten Arbeitsplatz zurückgekehrt – obwohl Experten aus Wissenschaft und Medizin die Variante Homeoffice präferieren. Nicola Low, Epidemiologin der Task Force des Bundesrates, sagt: «Wann immer möglich, rate ich dazu. Das wäre momentan sehr wichtig.» Auch Jan Fehr, Infektiologe und Leiter des Corona-Testzentrums der Universität Zürich, beobachtet es kritisch, dass der Bundesrat die Homeoffice-Regelung aufgehoben und trotz der steigenden Fallzahlen keine neue ausgesprochen hat.
Damit das Büro nicht zum Superspreader-Event wird, empfehlen Experten, sich an die üblichen Massnahmen zu halten. Will heissen: Häufiges Händewaschen oder desinfizieren, Abstand halten von mindestens 1,5 Metern und den Raum gut belüften. Dabei wird insbesondere der letzte Punkt im Winter zum Knackpunkt. Je kälter die Temperaturen draussen werden, desto unbeliebter ist es, die Fenster regelmässig zum Durchlüften zu öffnen.
Dabei spielt die Zufuhr von frischer Luft eine wichtige Rolle, um der Verbreitung des Coronavirus in Innenräumen entgegenzuwirken. Denn mittlerweile wissen die Forscherinnen und Forscher, dass sich das neuartige Coronavirus auch über Aerosole verbreiten kann. Das sind Kleinstpartikel, die beim Sprechen, Husten, Singen oder auch einfach beim Atmen ausgestossen werden und in der Luft weiter schweben. Je nachdem können sie sich auch mehrere Meter durch den Raum bewegen.
«Aerosolmengen entstehen beim Sprechen doppelt so häufig wie beim Atmen. Beim Schreien oder Singen sogar zehnmal so häufig in einem Raum», sagt Dieter Kissling, Leiter des Instituts Arbeitsmedizin Baden. Damit sich mit Viren angereicherte Aerosole nicht in der Luft anhäufen und von Bürokolleginnen eingeatmet werden, müsse regelmässig gelüftet werden. «So werden die Kleinstpartikel weggeweht», so der Arbeitsmediziner. Dabei gelte: Je kleiner der Raum und je mehr Menschen sich darin aufhalten, umso mehr Aerosole verbreiten sich darin und umso mehr muss gelüftet werden.
Als Indikator, wann die Fenster geöffnet werden sollten, empfiehlt Kissling ein CO2-Messgerät. In vielen Schulzimmern komme dieses bereits zum Einsatz. Sie würden aber genauso für Büros taugen. Wie der Name vermuten lässt, misst ein CO2-Messgerät den CO2-Gehalt in der Luft. Wird dieser in einem Raum von 1000 parts per million (ppm, Anteile pro Million) überschritten, schlägt das Gerät Alarm – ein Zeichen, die Fenster zu öffnen. «Für meine Büros habe ich soeben fünf Messgeräte gekauft. Ich erachte sie als sinnvoll, weil sie auch einen Lerneffekt mit sich bringen und wir besser merken, wie oft wir Lüften müssen», so Kissling.
Masken im Büro findet Kissling durchaus angezeigt. Wenn der Abstand eingehalten werden könne und regelmässig gelüftet wird, sei es kein Muss, aber empfehlen würde er sie trotzdem: «Es ist nun mal eine Tatsache, dass Masken das Risiko einer Ansteckung zusätzlich minimieren. Insbesondere in Grossraumbüros, wo viele Leute in demselben Raum arbeiten.» Man könne die Maske am eigenen Arbeitsplatz immer noch ausziehen. Aber in direkten Gesprächen oder in Sitzungen rät Kissling, eine Maske zu tragen.
Es ist nur Logisch, dass der Arbeitsplatz ein Corona Hotspot ist (und schon immer war)...
Ebenso logisch ist, dass Homo Office das effektivste Mittel dagegen ist...
Jeder der im HO bleibt / bleiben darf, trägt dazu bei, dass Personen, die kein HO machen können, mehr Raum in ÖV, Haltestellen, Bahnhöfen, sonstigen öffentlichen Orten und bei der Arbeit haben...
Bei vielen erhöht sich ausserdem erst noch die (Arbeits-) Effizienz im Home Office...
Ein Dank an die uneinsichtige Geschäftsführung.. facepalm!