Schweiz
Coronavirus

Coronavirus: «Es braucht auf Ebene Bundesrat einen Krisenstab»

Alt-Regierungsrat fordert: «Es braucht auf Ebene Bundesrat einen Krisenstab»

12.06.2020, 07:53
Mehr «Schweiz»

Die Schweiz sollte nach Ansicht von Hans-Jürg Käser, Leiter der Sicherheitsverbundsübung 2019 und alt-Regierungsrat des Kantons Bern, Lehren aus der Coronakrise ziehen. Es brauche sicher auf Ebene Bundesrat eine Stabsorganisation, die den Bundesrat berate.

Der Berner Regierungsrat Hans-Juerg Kaeser spricht waehrend einer Medienkonferenz am Mittwoch, 21. Oktober 2015 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Hans-Jürg Kaeser 2015 in Bern.Bild: KEYSTONE

Das gelte nicht nur für einen Aspekt der Krise, sondern übergreifend über verschiedene denkbare Konsequenzen, sagte Käser in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (Freitagausgabe). Es brauche ferner die Einbindung der Kantone in solche Stäbe.

>> Coronavirus: Alle News im Liveticker

In der Schweiz sei ohne die Kantone keine Krise zu bewältigen. Persönlich habe er den Eindruck, es gebe in der Schweiz etwas gar viele Stabsorganisationen; vielleicht sogar zu viele. Er sei gerne bereit, darüber nachzudenken, welche Stäbe es wirklich brauche und wie diese strukturiert sein sollten.

Angesprochen auf Reibereien zwischen Bund und Kantonen, zwischen Departementen und einzelnen Akteuren sagte Käser, Diskussionen und Reibereien seien nötig, um zu guten Lösungen zu kommen. Wenn man in einer Diskussion von verschiedenen Seiten Argumente höre, habe man die Chance, den gescheitesten Weg zu gehen.

Schweden sei in dieser Hinsicht ein abschreckendes Beispiel. Dort habe offensichtlich eine Person gesagt, was zu tun sei. «Das Resultat sehen wir. Das wäre so bei uns nicht denkbar und auch nicht wünschbar», sagte Käser.

Ein weiterer Punkt sei die Kommunikation zwischen Bund und Kantonen. Die Bevölkerung erwarte, dass mit einer Stimme gesprochen werde. Wenn ein Teil der Kantone sich anders äussere als der Bundesrat, dann verunsichere das die Öffentlichkeit. Deshalb müsse auch die Krisenkommunikation zwischen diesen Ebenen immer wieder geübt werden.

Und schliesslich brauche es auch eine politische Aufarbeitung. Hier seien die beiden Geschäftsprüfungskommissionen von National- und Ständerat gefordert. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
100 symbolische «Gräber» am Strand von Copacabana
1 / 12
100 symbolische «Gräber» am Strand von Copacabana
Mit der symbolischen Aushebung von 100 «Gräbern» am Strand von Copacabana haben Aktivisten gegen den Umgang der brasilianischen Regierung mit der Corona-Pandemie protestiert.
quelle: keystone / leo correa
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So wirkt sich eine Maske auf die Verbreitung von Viren aus
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
In Luzerner Kantonsspital kursiert «Mimimi-Formular» – Belegschaft «verletzt und empört»

«Wir sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Luzerner Kantonsspital (LUKS) und schreiben Ihnen diesen Brief, um Ihnen ein schwerwiegendes Problem in unserem Unternehmen aufzuzeigen» – so beginnt ein anonymes Schreiben, das die watson-Redaktion diese Woche erhalten hat.

Zur Story