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Coronavirus

Arzt, der Falschmeldung über «Impftoten» verbreitete, ist Impf-Skeptiker

Arzt, der Falschmeldung über «Impftoten» verbreitete, ist Corona-Skeptiker

03.01.2021, 08:2303.01.2021, 12:54
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Die Falschmeldung eines Impftoten sorgte vergangene Woche für viel Aufsehen. Besonders in Impfskeptiker-Kreisen wurde die Meldung, wonach ein 91-jähriger Bewohner eines Altersheims in Luzern nach der Covid-Impfung gestorben sein soll, geteilt. Gemäss dem Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic sei ein Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Todesfall unwahrscheinlich. «Weder die Krankengeschichte noch der Krankheitsverlauf legen einen direkten Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Tod nahe», schreibt Swissmedic in einer Stellungnahme.

Ein Hausarzt aus dem Kanton Luzern hat die Meldung des Impftoten verbreitet. Wie die «Sonntagszeitung» berichtet, soll es sich beim Arzt um einen bekannten Corona-Skeptiker handeln. Dieser soll auch schon an öffentlichen Demonstrationen gegen Corona-Massnahmen des Bundes aufgetreten sein.

Der Arzt sprach sich auch öffentlich gegen eine Maskentragpflicht aus, weil er diese Massnahme für unnütz hält. Patienten stellte er auf Anfrage ohne vorgängige Konsultation ein Attest aus, damit diese keine Masken tragen mussten. Aufgrund der fehlenden Konsultationen läuft gegen ihn aktuell ein Aufsichtsverfahren der Luzerner Gesundheitsdirektion. Zudem musste er im Sommer seine Praxis vorübergehend schliessen, weil mehrere Mitarbeitenden aufgrund seiner Corona-skeptischen Haltung kündigten. (ohe)

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So wird in Luzern geimpft
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So wird in Luzern geimpft
Eine über 90-jährige Frau wird als erste Person im Kanton Luzern und als eine der ersten Personen der Schweiz mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech gegen Corona geimpft, in einem Pflegeheim im Kanton Luzern, am Mittwoch, 23. Dezember 2020. (KEYSTONE/Urs Flüeler)
quelle: keystone / urs flueeler
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Herr Impfexperte, was wird uns da eigentlich gespritzt?
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131 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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YvesM
03.01.2021 08:29registriert Januar 2016
Diesem Arzt sollte man die Zulassung entziehen.
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manhunt
03.01.2021 08:45registriert April 2014
sollte sich der vorwurf der ungerechtfertigt ausgestellten atteste bewahrheiten, wäre das vorsätzliche gefährdung dritter.
dies müsste zwingend zum entzug approbation führen.
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Lienat
03.01.2021 09:00registriert November 2017
Ein Beispiel dafür, dass in unserem Auswendig-Lern-Bildungssystem auch ein hoher akademischer Titel keine Garantie für wahre Kompetenz ist.
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