Schweiz
Coronavirus

Corona: Erste Impferfolge in der Schweiz bei Ü80-Jährigen

Covid-Impfung in Estavayer-le-Lac.
Erste positive Hinweise auf den Impfschutz bei Ü80-Jährigen in der Schweiz zeichnen sich ab.Bild: sda

Diese Entwicklungen lassen auf erste Impferfolge in der Schweiz hoffen

Aus Israel und auch Grossbritannien trafen in den letzten Wochen erste Impferfolgsmeldungen ein. Auch in der Schweiz lassen einige Hinweise aktuell hoffen.
10.03.2021, 05:4910.03.2021, 06:16
Reto Fehr
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Es ist noch ein zartes Pflänzchen, aber es gibt Hoffnung: In den letzten Wochen nahmen die Fallzahlen und Hospitalisationen bei der ältesten Bevölkerungsgruppe der Schweiz deutlich mehr ab, als diejenige der U70-Jährigen. Ob das schon der Impfung zu verdanken ist? Aktuell erhielten in der Schweiz 6,8 Prozent der Bevölkerung mindestens eine erste Impfdosis.

Gemäss den neusten Zahlen vom BAG vom Dienstag (9.3.) wurden der In der Schweiz bisher 951'804 Impfdosen verabreicht, 332'585 Personen wurden schon vollständig geimpft. Damit sind 3,85 Prozent der Bevölkerung doppelt geimpft, weitere 3,3 Prozent erhielten eine erste Dosis.

Alle aktuellen Daten zu Corona in der Schweiz:

Das sind noch nicht viele. Aber in der vulnerablen Gruppe der Ü80-Jährigen erhielten beispielsweise in Genf 94 von 100 Personen eine Impfdosis (das entspricht nicht 94% der über 80-Jährigen, da einige Personen schon zwei Impfdosen erhielten). In anderen Kantonen liegt dieser Wert ebenfalls bei über 70%.

>> Coronavirus: Alle News im Liveticker

Weniger Fälle bei den 80+

Ein Blick auf die wöchentlichen Fallzahlen der Altersgruppen zeigt, dass die Neuinfektionen gegenüber Jahresbeginn überall stark abnahmen.

Schauen wir aber nur auf die letzten Wochen, zeigt sich ein anderes Bild. So gingen von Kalenderwoche 8 (ab 22.2.) zu Kalenderwoche 9 (ab 1.3.) die Fallzahlen bei den Über-80-Jährigen um 29 Prozent stark zurück. Ebenfalls eine Abnahme – allerdings weit weniger stark – registrieren wir bei den 70- bis 79-Jährigen (-7,6%) und den 30- bis 39-Jährigen (-4,3%). Alle anderen Altersgruppen verzeichneten Zunahmen.

Der starke Rückgang betrifft also jene Gruppe, die am meisten Impfdosen verabreicht bekam:

Starke prozentuale Abnahme bei den 80+

Schauen wir diese Entwicklungen noch etwas genauer an. Wir haben zur besseren Übersicht bei den prozentualen Veränderungen die Altersgruppen 0 bis 69 zusammengefasst, während die älteren Altersgruppen (70-79 und 80+) einzeln blieben. Altersheimbewohner finden sich vor allem hier.

Während die Schweiz am 23. Dezember mit den ersten Impfungen in Luzern begann, starteten die meisten Impfkampagnen ab dem 4. Januar. Durch die geltenden Massnahmen konnten Neuinfektionen seither gesenkt werden. nach einer kurzfristig flacheren Abnahme gehen die Neuinfektionen insbesondere bei den Ü80-Jährigen deutlich zurück, während die Infektionen bei den U70-Jährigen seit zwei Wochen gar wieder ganz leicht zunehmen:

Vergleiche mit anderen Zeitspannen

Blicken wir einige Wochen zurück, ist eine solche Entwicklung nicht auszumachen – im Gegenteil.

Am 28. Oktober verordnete der Bundesrat neue Corona-Massnahmen. Darauf gingen die Zahlen bis Mitte Dezember zurück. Als die Zahlen wieder stiegen, waren jedoch sämtliche Altersgruppen betroffen.

Spitaleinlieferungen gingen ebenfalls zurück

Auch die Entwicklung der Hospitalisationen lässt darauf schliessen, dass die Impfkampagne erfolgreich ist. Auch hier zeigt sich, dass sich die Zahlen bei den unter-70-Jährigen stabilisierten, während sie bei den älteren Gruppen massiv abnahmen.

Bei den Ü80-Jährigen gingen die Werte innert zwei Wochen um satte 61,5 Prozent zurück, bei den 70- bis 79-Jährigen um 43,5 Prozent. Der Rückgang der U70-Jährigen betrug in der gleichen Zeitspanne nur 8,5 Prozent.

Wie schon bei den Fallzahlen ist auch hier zu beachten: Ob sich diese positiven Trends in den nächsten Wochen bestätigen oder noch verstärken, bleibt abzuwarten.

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So lebt man in Israel mit dem Impf-Pass
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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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fw_80
10.03.2021 06:40registriert Juni 2015
Bitte verwendet deutlich unterschiedlichere Farben. Danke!
Diese Entwicklungen lassen auf erste Impferfolge in der Schweiz hoffen\nBitte verwendet deutlich unterschiedlichere Farben. Danke!
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Igor Gorbatschow
10.03.2021 07:28registriert Juni 2020
Ich hoffe, dass es der Impfstoff ist. Wir müssen die Zahlen aber auch vorsichtig geniessen, denn letzten Sommer gingen die Zahlen bei der älteren Bevölkerung auch stark zurück und es war noch weit kein Impfstoff in Sicht. Damals waren es natürlich andere Gründe wie das Wetter und die Menschen, welche vermehrt draussen waren. Hoffentlich ist es dieses mal auf den Impfstoff zurückzuführen (laut Studien müsste es so sein) und wir wiegen uns nicht in falscher Sicherheit. Hatten jetzt genug lang Corona, Zeit für etwas mehr Normalität. :)
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chicadeltren
10.03.2021 10:43registriert Dezember 2015
Sobald die Sterblichkeit dank Impfung unter diejenige der Grippe gesunken ist und alle Risikogruppen die Chance hatten, sich zu impfen, müsste man eigentlich alles wieder öffnen.
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