Am Mittwoch hat sich das Bundesamt für Gesundheit dazu entschieden, seine Strategie im Kampf gegen das Coronavirus zu ändern. Neu sollen alle Personen, welche Symptome der Covid-19-Erkrankung aufweisen, sich testen lassen können. Zuvor wurden nur spezifische Personengruppen wie Menschen aus Risikogruppen oder Pflegepersonal getestet.
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Ziel der neuen Strategie ist es, dass alle Personen eine Erkrankung erkennen und in der Folge isoliert bleiben können. Damit soll die Anzahl der Neuansteckungen verhindert werden. Aus diesem Grund sei es sogar sinnvoll, auch Leute mit milden Symptomen zu testen, findet Infektiologe Manuel Battegay gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Testen lassen können sich Menschen mit Symptomen bei einer Vielzahl von Ärzten oder in Spitälern, wobei an manchen Orten eine Anmeldung nötig ist. Drive-in-Tests, wie es sie beispielsweise im Kanton Bern gibt, werden hingegen nicht landesweit durchgeführt.
Der Kanton Zürich etwa verzichtet darauf. «Da wir von den Testenden ein medizinisches Vorgespräch und auch die persönliche Betreuung bei einem positiven Testergebnis erwarten, sind wir eher skeptisch gegenüber dieser Testoption», so Christiane Meier, die interimistische Zürcher Kantonsärztin, gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Mit der steigenden Anzahl Tests und der sinkenden Anzahl Kranken will der Bund zudem wieder Contact Tracing betreiben. Sobald die Zahl an Neuerkrankten pro Tag wieder bei unter 100 liegt, sollen Kontaktpersonen von Erkrankten gesucht und in Quarantäne geschickt werden. Diese Massnahme gab es in der Schweiz bereits zu Beginn der Corona-Welle.
Um das Contact Tracing effektiv zu betreiben, soll ausserdem zusätzliches Personal eingestellt werden. Der Kanton Zürich etwa will die Anzahl an Contact Tracern von 20 auf 200 erhöhen. Ab dem 11. Mai soll zudem eine neue ETH-App eingesetzt werden, mit der das Contact Tracing elektronisch verfolgt werden kann. (dab)