Hunderte Fasnächtlerinnen und Fasnächtler haben sich am Montag zum «Sühudiumzug» in Einsiedeln getroffen. Dies trotz strikter Corona-Massnahmen, die in der ganzen Schweiz gelten. «CH Media» berichtet von Tausenden Zuschauern, die dem Umzug im Schwyzer Pilgerort beiwohnten. Es habe kaum weniger Personen als in vergangenen Jahren gehabt.
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Die Schwyzer Polizei liess die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler gewähren. Der Sprecher der Kapo Schwyz, David Mynall, begründete die Vorgehensweise gegenüber «CH Media» damit, dass der Sühudiumzug keine Veranstaltung sei.
Die Polizei begnügte sich damit, darauf zu achten, dass die Abstände und Maskenpflicht eingehalten wurden. Zudem habe sie dafür geschaut, dass es zu keinen grösseren Menschenansammlungen und Gruppierungen gekommen sei. Die Zahl der Fasnächtler schätzte die Polizei auf über 1000.
Wie auf Bildern zu sehen ist, waren jedoch viele Fasnächtler ohne Maske unterwegs. Obschon der Bundesrat eine Maskenpflicht an «allen Orten, wo es viele Leute hat», beschlossen hat. Wie «CH Media» weiter berichtet, hätten viele der Fasnächtler auch den Sicherheitsabstand nicht eingehalten.
Am Umzug sei das Coronavirus das dominante Sujet, berichtet «CH Media». Viele Impfwagen waren unterwegs. Der Bundesrat wurde aufs Korn genommen mit Sprüchen wie: «Der Lockdown ist wie die Ovomaltine: Er geht länger, wird aber nicht besser.» Andere trugen einen Sarg mit der Aufschrift: «RIP Fasnacht». Ebenso waren Personen mit Blasinstrumenten zu sehen.
Offiziell findet die Fasnacht dieses Jahr nicht statt in Einsiedeln. Die Fansachtsbälle und die Umzüge wurden im Vorfeld abgesagt. Bezirksrat Patrick Notter sagte gegenüber dem Einsiedler Anzeiger: «Es gilt, den Spagat zwischen Tradition, Corona und Verantwortung irgendwie zu schaffen».
Wie die Schwyzer Polizei am Nachmittag mitteilte, seien auch Bussen verteilt worden. Erst versuchten die Polizisten, die Fasnächtler im Gespräch zu ermahnen, den Abstand und die Maskenpflicht einzuhalten und oder nach Hause zu gehen. Als dies nicht funktionierte, verteilten die Einsatzkräfte Bussen. Erst dann löste sich die Versammlung rasch auf, wie Mynall sagte.
Wie viele Bussen die Polizei verteilen musste, konnte der Polizeisprecher noch nicht sagen. Er stellte für den späteren Nachmittag eine Medienmitteilung in Aussicht. (sda)