Frust statt Fest: Bis am Samstag noch freuten sich viele Briten über die Lockdown-Lockerungen, die ihnen die britische Regierung über die Festtage in Aussicht gestellt hat. Jetzt aber zieht Premier Boris Johnson die Corona-Schrauben massiv an und hat über weite Teile Südenglands (inklusive London) einen harten Lockdown. Treffen mit Personen aus anderen Haushalten sind mit ganz wenigen Ausnahmen verboten.
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Grund dafür ist eine neue Mutation des Coronavirus, das sich auf der britischen Insel rasant verbreitet. Die Virenvariante, die auch in den Niederlanden, Dänemark, Australien und Südafrika bereits nachgewiesen worden ist, ist laut der britischen Regierung bis zu 70 Prozent ansteckender, laut aktuellem Stand der Forschung aber nicht tödlicher als das ursprüngliche Virus. Fast zwei Drittel der Neuansteckungen in Grossbritannien sind inzwischen auf die neue Virenvariante zurückzuführen.
Are either/both more transmissible? I don't think we know for sure yet, but scientists in the UK seem to believe there are indicators of increased transmission in that variant.
— Dr Emma Hodcroft (@firefoxx66) December 19, 2020
Certainly, we should be extra cautious & each do our part to break transmission chains.
10/N
Das mutierte Virus stürzt nicht nur das Vereinigte Königreich ins vorweihnächtliche Chaos. Mehrere europäische Länder haben umgehend auf die beängstigende Nachricht reagiert und ihre Reiseverbindungen zur britischen Insel gekappt. Die Niederlande, Österreich und Italien haben sämtliche Flüge auf die Insel gestrichen. Belgien liess den Zug-Tunnel der Eurostar-Verbindung sperren.
Will it impact the vaccine? I don't think we know for sure yet. Hopefully not
— Dr Emma Hodcroft (@firefoxx66) December 19, 2020
The vaccine causes your body to recognise many parts of spike, so a few changes should not mean it stops working. However impact of more changes is less sure - scientists investigating this now.
11/N
Die Schweiz hat bislang noch keine konkreten Schritt unternommen. «Wir beobachten die Situation», teilte eine Sprecherin des Bundesamtes für Gesundheit mit. Das reicht vielen Beobachtern allerdings nicht. Isabella Eckerle, Professorin am Zentrum für neuartige Viruserkrankungen am Universitätsspital Genf, fordert auf Twitter: «Es bleibt zu hoffen, dass die Schweiz nachzieht und nicht zum Verteiler der neuen Variante nach ganz Europa wird. Europa muss konsequent am gleichen Strang ziehen.»
Es bleibt zu hoffen, dass die #Schweiz nachzieht und mit den aktuell laschen Miniregelungen zu #SARSCoV2 #COVID19 nicht zum Verteiler der neuen Variante nach ganz Europa, z.B. durch den Skitourismus wird. Europa muss konsequent am gleichen Strang ziehen zur Infektionskontrolle. https://t.co/6mNR6rRvoZ
— Isabella Eckerle (@EckerleIsabella) December 20, 2020
Die gute Nachricht ist: Stand jetzt gibt es laut britischen Epidemiologen keine Anzeichen, dass das mutierte Virus immun ist gegen die Impfungen, die in diesen Tagen an Millionen Menschen weltweit verabreicht wird.
Meine Güte, zum Glück haben wir es "nur" mit Covid-19 zu tun und nicht mit Ebola, der Pest oder den Pocken. Bis man in Bern handeln würde wäre die halbe Schweiz dahingerafft...