Schweiz
Coronavirus

Corona-Impfstoff-Nebenwirkungen: Keine grösseren Bedenken

Grosse Studie zeigt: Das sind die Impfstoff-«Nebenwirkungen»

18.12.2020, 07:5219.12.2020, 15:07
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Müdigkeit, Kopfweh, Schmerzen an der Einstichstelle – auf die Möglichkeit solcher bei Impfungen üblichen «Nebenwirkungen», besser Reaktionen des Immunsystems, müssen sich Menschen auch nach einem Pikser gegen das neue Coronavirus einstellen. Dies geht am Freitag aus einer im «New England Journal of Medicine» veröffentlichten Studie zu den Impfstoff-Tests der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer hervor.

Impfexperten sagen: Nicht angenehm, aber auch kein Anlass für grössere Bedenken.

Für die Studie wurden von Ende Juni bis Mitte November 44'820 Männer und Frauen untersucht. Etwa die Hälfte von ihnen bekam zweimal den Impfstoff verabreicht, der Rest ein Placebo. Je nach Altersgruppe und ob es sich um die erste oder zweite Dosis handelte, gaben 66 bis 83 Prozent Schmerzen an der Einstichstelle an. Bei fünf bis sieben Prozent zeigten sich Rötungen oder Schwellungen an der Stelle.

epa08890835 Registered Nurse Elsa Methipara prepares the Pfizer-BioNTech COVID-19 vaccine for Dr. Emanuel Ogele to receive his inoculation at the Cook County Health Department in Chicago, Illinois, US ...
Die Nebenwirkungen des Impfstoffes sind nicht ungewöhnlich.Bild: keystone

Rasches Abklingen

Weitere Symptome waren Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Durchfall oder Muskel- und Gliederschmerzen. Besonders bei der zweiten Impfdosis bekam ein Teil der Teilnehmer Fieber. Diese Nebenwirkungen waren der Studie zufolge im Allgemeinen schwach bis mässig und klangen nach kurzer Zeit wieder ab.

Solche Begleiterscheinungen sind bei Impfungen üblich. Im Vergleich zu vielen etablierten Impfstoffen wie etwa dem gegen Grippe treten die Nebenwirkungen aber vergleichsweise stärker auf. Impfexperten verglichen die Reaktionen mit denen nach Gabe eines Gürtelrose-Impfstoffs. Kein Grund aber, stärkere Bedenken zu haben, sagte Stefan Kaufmann, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie: «Es ist halt ein bisschen unangenehm.»

Herr Impfexperte, was wird uns da eigentlich gespritzt?

Video: watson/lea bloch

Über die leichteren Beschwerden hinaus gab es vereinzelt schwerwiegendere «unerwünschte Ereignisse». 64 Geimpfte berichteten über geschwollene Lymphknoten. Je eine Person meldete eine Schulterverletzung, Herzrhythmusstörungen sowie Parästhesie im Bein, also Taubheitsgefühl. Die Verträglichkeit des Impfstoffs wird auch nach der Zulassung weiter überprüft.

(saw/sda/dpa)

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137 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Posersalami
18.12.2020 08:15registriert September 2016
Bin durch Reisen in viele arme Länder gegen fast alles geimpft was es so gibt und hatte diese Nebenwirkungen auch ab und an. Kein Problem, daran stiebt man nicht.
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Julien Marchand
18.12.2020 11:22registriert März 2014
Mögliche Nebenwirkungen Apsirin: Gastrointestinale und cerebrale Blutungen, Auftreten von Asthma, Blutdruckabfall bis hin zum Schock, schwere Hautreaktionen bis hin zum Erythema, Magen-Darm-Blutungen, Tinnitus, Sehstörungen, Schwerhörigkeit, Verwirrtheitszustände: Jeder, der auch schon mal nur ein Aspirin genommen hat und jetzt über die neue Impfung schimpft, soll bitte ganz schnell ruhig sein.
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Pharmaciste
18.12.2020 09:37registriert Dezember 2020
Können wir bitte damit aufhören, diese Begleiterscheinungen als “Nebenwirkungen” zu betitteln.

Genau diese Symptome zeigen die Aktivierung des Immunsystems und somit die angedachte Wirkung der Impfung.
Nebenwirkungen sind Wirkungen die man nicht möchte und zu verhindern versucht. Hierzu gehören aber diese Symptome definitiv nicht!
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