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Heute wählt die Schweiz einen neuen Bundesrat. In fast 170 Jahren wurden insgesamt 115 Bundesräte gewählt. Hier die Highlights der Schweizer Polit-Geschichte seit 1848:
Karl Schenk ist in Sachen Amtszeit der Rekordhalter: 31 Jahre, 1864 bis 1895, konnte sich der Berner im Amt halten. Dies gelang bisher niemandem sonst. Auf den Plätzen 2 und 3 sind Adolf Deucher mit 29 Jahren (1883-1912) und Giuseppe Motta mit 28 Jahren (1912-1940). Zum Vergleich: Stalins «Amtszeit» dauerte ebenfalls 31 Jahre.
Am Schluss der Rangliste findet sich Louis Perrier, der nur gerade ein Jahr im Amt war (1912-1913), bevor er verstarb. Zwei Jahre im Amt hielten sich Gustave Ador (Ersatzwahl während des 1. Weltkrieges), Jean Bourgknecht (Schlaganfall), Max Weber (Rücktritt), Victor Ruffy (verstorben) und Rudolf Friedrich (Rücktritt).
Im Schnitt ist ein Bundesrat fast zehn Jahre im Amt.
Der älteste je gewählte Bundesrat war der bereits erwähnte Gustave Ador. Er wurde mit 72 Jahren gewählt. Der zweitälteste Bundesrat war Josef Escher. Er wurde 1950 gewählt und war damals 63 Jahre alt. Christoph Blocher belegt mit ebenfalls 63 Jahren bei seiner Wahl 2003 den dritten Platz.
Zu den Jungspunden: Numa Droz wurde 1875 mit 31 Jahren zum Bundesrat gewählt. Damit ist er der jüngste je gewählte Bundesrat. Ruth Metzler war bei ihrer Wahl 1999 35 Jahre alt und belegt damit den 3. Platz. Als relativ jung gelten auch die beiden diesjährigen Bundesratskandidaten Thomas Aeschi (36) und Norman Gobbi (38).
Im November 1848 wählte die Bundesversammlung zum ersten Mal einen Bundesrat. Das sind die sieben ersten Mitglieder:
Seit 1848 gab es nur vier Abwahlen von Bundesräten. Der erste war Ulrich Ochsenbein 1854. Er hatte sich mit den damaligen Liberalradikalen zerstritten und konnte deshalb sein Mandat nicht mehr halten. Er wusste das wohl schon im Voraus und erschien gar nicht erst zur Wahl. Stattdessen ging er auf die Jagd.
1872 wurde Jean-Jacques Challet-Venel abgewählt – wegen seiner radikal-föderalistischen Ansichten. Auch er soll sich während seiner Abwahl auf der Jagd befunden haben.
Ruth Metzler war die erste und bisher einzige abgewählte Bundesrätin. Bei den Gesamterneuerungswahlen des Parlamentes 2003 verlor die CVP zuviele Sitze an die SVP, deshalb konnte die 1999 knapp gewählte Metzler ihr Mandat nicht mehr halten. Sie wurde durch Christoph Blocher ersetzt.
Blocher selbst wurde nach vier Jahren im Bundesrat vom gleichen Schicksal ereilt: Er unterlag 2007 seiner Parteikollegin Eveline Widmer-Schlumpf. Die Rache folgte auf dem Fuss: Weil Widmer-Schlumpf die Wahl annahm, wurde sie aus der SVP ausgeschlossen. Sie gründete kurze Zeit danach mit Getreuen die BDP.
Seit 1848 sind 22 Bundesräte während ihrer Amtszeit verstorben, zuletzt 1983 SP-Magistrat Willi Ritschard. Er war für seine humorvollen und spitzigen Zitate bekannt. Zum Beispiel:
Die erste Bundesrätin war Elisabeth Kopp. Sie wurde 1984 gewählt, trat aber bereits 1989 wieder zurück – aufgrund eines Geldwäscherei- und Steuerhinterziehungs-Skandals, in den ihr Mann Hans W. Kopp verwickelt war. 1999 wurde Ruth Dreifuss zur ersten Bundespräsidentin gewählt. Als 2010 Simonetta Sommaruga bei der Ersatzwahl für Moritz Leuenberger gewählt wurde, stellten die Frauen erstmals die Mehrheit im Bundesrat.
In anderen Ländern gibt es Schlägereien und Tränengas im Parlament, bei uns Lachanfälle:
Als Bundespräsident Hans-Peter Tschudi auf der Bundesratsreise am 8. Juli 1970 einen Zaun überspringt, macht Keystone-Fotograf Beat Saager dieses wunderbare Bild:
Dass ein Bundesrat mit dem öffentlichen Verkehr reist, ist für uns keine grosse Überraschung. Das Bild von Didier Burkhalter, wie er auf den Zug wartet, verbreitet sich aber auf der ganzen Welt. In vielen Staaten war man überrascht, dass der Schweizer Präsident keine Bodyguards benötigt.
President of Switzerland, Didier Burkhalter, waiting for train among commuters. No, no bodyguards. RT @magaliphilip pic.twitter.com/PcBVxglGlI
— Ralph Straumann (@rastrau) 2. September 2014