Nach einem «sehr sachlichen und ruhigen Gespräch» habe man auch vereinbart, dass die Besetzer am Samstagabend im Gebäude eine «Informationsveranstaltung» durchführen dürften. Das sagte Markus Hächler, Mediensprecher der Spital Netz Bern AG, am Samstagnachmittag vor Ort.
Allerdings müssen die Besetzer dafür sorgen, dass nicht mehr als 120 Personen teilnehmen. Dies aus Sicherheitsgründen. Hächler sagte auch, die Besetzer hätten versprochen, das Gebäude am Sonntagabend zu verlassen. Es seien etwa 30 Personen ins Gebäude eingedrungen.
Von den Besetzern selber war für Hächlers Aussagen keine Bestätigung zu erhalten. Es würden keine Aussagen gemacht, sagte eine Aktivistin.
Linke Berner Demonstranten sind in der Nacht auf Samstag in das derzeit nicht benutzte Berner Zieglerspital eingedrungen und haben es besetzt. Sie wollen damit gegen das Bundesasylzentrum protestieren, das dort eingerichtet werden soll.
Aktivisten besetzen das Zieglerspital: In der Nacht auf Samstag sind Flüchtlingsaktivisten ins Berner… https://t.co/bNfG5MV5T4 #Bern #Bund
— pokeRTbe (Bern) (@pokeRTbe) 12. Dezember 2015
In diesen Zentren würden die Menschen eingesperrt und jegliche Selbstbestimmung werde ihnen genommen. Das schreiben die Besetzer in einer Botschaft, die auf einer einschlägigen Internetseite und via Twitter verbreitetet wurde.
Die Besetzer beabsichtigten, das Zieglerspital zu einem Ort der Selbstverwaltung zu machen, steht dort weiter. Im ehemaligen Spital sollten Migrantinnen und Migranten sich selbst verwalten und organisieren. Auch solle das Zieglerspital ein Ort zum Diskutieren werden.
Die Berner Kantonspolizei erhielt am Samstagvormittag eine Meldung zur Besetzung des Spitals, wie eine Sprecherin auf Anfrage sagte, und schickte eine Patrouille für Abklärungen vor Ort.
Derzeit gehört das Zieglerspital noch der Spital Netz Bern AG, also der Berner Spitalgruppe, die mehrere öffentliche Spitäler der Region Bern umfasst. In der kommenden Woche geht das Areal an die Stadt Bern über.
Mitte 2016 soll das Zieglerspital zu einem Bundesasylzentrum werden. In einem der Gebäude auf dem Areal ziehen aber in diesen Tagen erste Asylsuchende in eine temporäre Asylunterkunft des Kantons Bern ein.
(dsc/sda)