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Unklar ist bis heute, was Alain Roth – Präsident der Juso Oberaargau, Informatik-Projektleiter und Offizier der Schweizer Armee – an der Demonstration in Paris genau getan hat: Ob er ein simpler Mitläufer war oder ein aktiver Demonstrant, der die Polizei angriff. Fest steht nur: Er war vermummt, trug einen schwarzen Kapuzenpulli, eine Sonnenbrille und Handschuhe. So zeigen es Fotos und Videos, die derzeit im Netz kursieren.
Der genaue Hergang des Vorfalls sei ihm nicht bekannt, sagt Stefan Ryser, Präsident der SP Langenthal, gegenüber dem «Bund». «Wir wollen nicht weiter mutmassen, warum er vermummt war.» Und trotzdem griffen seine Parteigenossen zum Telefon und forderten den schwerverletzt in Paris im Krankenbett liegenden 23-Jährigen auf, von seiner Kandidatur für den Gemeinderat zurückzutreten.
Nun meldet sich die Juso Schweiz zu Wort. Die frischgebackene Präsidentin Tamara Funiciell kritisiert den Entscheid der SP Langenthal als «voreilig». Sie betont zudem, dass noch andere Juso-Mitglieder an der Demo teilgenommen hatten. Zumal es für die Juso selbstverständlich sei, sich mit der französischen Arbeiterschaft im Kampf gegen das neue Arbeitsgesetz zu solidarisieren.
Solidarisch zeigen sich auch verschiedene Juso-Sektionen mit Roth. Allen voran die Juso Oberaargau, dessen Präsident er ist.
Auch die Twitter-Community übt Kritik.
Gelebte Solidarität in der SP: Verletzter Demonstrant bekommt am Krankenbett Telefon: er soll Kandidatur zurückziehn https://t.co/6k4JsZ9xfb
— Pascal Ritter (@typeritter) 27. Juni 2016
SP Langenthal! Das wollt ihr nicht wirklich.@cedricwermuth @rentapwha @SchenkerSilvia
— (((Mic Rasmussen))) (@xanalysis) 27. Juni 2016
https://t.co/2x3s9Ve73i via @tagesanzeiger
Auch wenn unklar ist, inwiefern Roth Gewalt ausgeübt hat – Funiciell betont, dass er friedlich demonstriert habe –, kam es bei der Demo zu massiver Gewalt: Mehr als 20 Polizisten und zahlreiche Demonstranten wurden verletzt, Autos in Brand gesteckt, die Glasfassade eines Kinderspitals zertrümmert. (rwy)