Schweiz
Basel

In der Silvesternacht war die Hölle los

Lärm, Schäden und viel Alkohol – in der Silvesternacht war (teilweise) die Hölle los

01.01.2019, 11:3001.01.2019, 16:23
Mehr «Schweiz»
Bild

In der Silvesternacht haben Polizeien und Blaulichtorganisationen in der Schweiz einiges an Arbeit gehabt. Über gravierende Vorfälle wurde bis Dienstagmittag nichts bekannt.

Auf der Polizei-Einsatzzentrale in Basel-Stadt gingen bis zum Neujahrsmorgen rund 120 Notrufe ein. 55 davon führten zu einem Polizeieinsatz. Die Sanität hatte 29 Notfall-Einsätze zu bewältigen und die Basler Berufsfeuerwehr deren sieben; wegen kleineren Bränden.

Farbbeutel geworfen

Auf den Basler Strassen waren Polizeipatrouillen zu Fuss und im Auto ununterbrochen im Einsatz. Krakeelende Menschen, Lärm, Streit und Schlägereien beschäftigten die Ordnungshüter, wie das Justiz- und Sicherheitsdepartement Basel-Stadt am Dienstag mitteilte.

Sanitäterinnen und Sanitäter mussten mehrheitlich Menschen betreuen, die zu viel Alkohol oder Drogen intus hatten. In zwei Fällen leisteten sie Personen Hilfe, die in Schlägereien verwickelt gewesen waren. Das Gebäude der Polizeiwache Clara wurde mit Farbbeuteln beworfen.

Im Kanton Zürich beschäftigten Ruhestörungen, Unfug, Streitereien und einzelne Anrufe wegen Beschädigungen die Polizei. Im Hauptbahnhof wurden neun Personen verhaftet oder vorübergehend in Gewahrsam genommen. Gründe waren Alkoholkonsum, Gewalt und Drohung gegen Beamte sowie Diebstahl.

Unfall im Bahnhof

ALS VORSCHAU ZUM ERSATZ DES SBB-GENERALANZEIGERS DURCH EINE LED-ANZEIGE IM ZUERCHER HAUPTBAHNHOF, WELCHER HEUTE NACHT ERFOLGT, STELLEN WIR IHNEN AM MONTAG, 19. OKTOBER 2015, FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR V ...
Bild: KEYSTONE

Die Polizei markierte wegen des «Silvesterzaubers» Präsenz im Hauptbahnhof. Dort ereignete sich zudem ein Unfall: Ein Mann, der auf einem Rolltreppengeländer runterrutschen wollte, verlor das Gleichgewicht und stürzte rund fünf Meter in die Tiefe auf ein Perron. Mit unbestimmten Verletzungen wurde er ins Spital gebracht.

Abgebranntes Feuerwerk führte zu kleineren Bränden mit Sachschaden. Die Feuer waren jeweils rasch gelöscht. Auch die Stadtpolizei Zürich hatte bis am Vormittag keine Kenntnis von gravierenden Vorfällen in der Silvesternacht. In Zürich schauten sich rund 150'000 Personen das «Silvesterzauber»-Feuerwerk über dem Seebecken an.

Die Berner Kantonspolizei meldete auf Twitter rund 100 Meldungen zwischen Montagabend und Dienstagmorgen. Polizistinnen und Polizisten hätten wegen Streitereien, unanständigen Benehmens und Lärms gegen 60 Mal ausrücken müssen.

Im Kanton St.Gallen musste die die Kantonspolizei insgesamt 55 Mal ausrücken, vor allem wegen Menschen, die zu viel Alkohol konsumiert hatten, wie die Kantonspolizei St.Gallen im Communiqué vom Dienstag schreibt. Ansonsten sei die Nacht verhältnismässig ruhig verlaufen.

Brand in Tiefgarage

Im Kanton Schwyz gingen bis am Neujahrsmorgen bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Schwyz zwei Dutzend Meldungen ein, meist wegen Streitigkeiten, Nachtruhestörungen, abgeschossenem Feuerwerk oder angetrunkenen Personen. Eine Frau wurde in Goldau wegen übermässigen Alkoholkonsums in Gewahrsam genommen.

In Pfäffikon SZ musste die Feuerwehr in einer Tiefgarage einen Brand löschen und Rauch absaugen. Ursache war eine Feuerwerkspackung, die nach dem Abfeuern im Freien in der Garage deponiert worden war. Über 20 Autos müssen nach dem Feuerwehreinsatz gereinigt werden.

Mehrere Verletzte bei Knallkörper-Explosion im Wallis

Im Kanton Wallis sind in der Silvesternacht mehrere Menschen bei der Explosion eines Knallkörpers verletzt worden. Schwer verletzt wurde ein 17-Jähriger bei einem Sturz in Erde.

Die Explosion ereignete sich nach Angaben der Walliser Kantonspolizei gegen 4 Uhr am Dienstagmorgen in einem öffentlichen Gastbetrieb. Mehrere Menschen wurden durch wegen der Explosion herumfliegende Scherben verletzt.

Sie wurden in mehrere Spitäler gebracht. In Lebensgefahr sei niemand, schrieb die Polizei. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.

In Erde oberhalb von Conthey zog sich ein 17-Jähriger bei einem Sturz kurz nach Mitternacht schwere Verletzungen zu. Der in Martigny VS wohnhafte Jugendliche stürzte mehrere Meter einen Abhang hinunter und musste danach nach Sitten ins Spital gebracht werden. Auch zu diesem Unfall leitete die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung ein. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
31 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Wine Spectator
01.01.2019 14:14registriert Oktober 2018
Erstaunlich auch wie viele Leute den Silvester am Bahnhof verbringen und ich rede hier nicht von arbeitenden die einfach dort sein müssen, nein ganze Gruppen von jungen und teils auch Familien. Es würde mir nicht im Traum in den Sinn kommen im HB oder Altstetten auf dem Perron mein Silvester zu verbringen.
2969
Melden
Zum Kommentar
avatar
Droo
01.01.2019 11:50registriert April 2018
Alli sin no am schlofe deswege keini kommentär 😂
19915
Melden
Zum Kommentar
avatar
Merida
01.01.2019 15:41registriert November 2014
In unserem Quartier wurde viel Feuerwek gezündet, notabene zwischen den Hochhäusern. Die Explosion der Kapseln war so ungefähr auf der Höhe des 6. Stockes. (Die Katzen im 4. Stock fanden es nicht so prickelnd...)
Heute Morgen lagen die Überreste des Feuerwerks noch immer zwischen den Häusern.
Schade! Das offizielle Feuerwerk der Stadt war nämlich sehr schön und die Stimmung friedlich.
8612
Melden
Zum Kommentar
31
Roche arbeitet am Long-Covid-Test – wie dieser Betroffenen helfen soll
Das Wissen über die postvirale Krankheit wächst. Dennoch ist ein Test zur Diagnose noch in weiter Ferne. Er könnte dereinst eine wichtige Rolle bei einer allfälligen Therapie spielen.

In der Pandemie entwickelte die Pharmaindustrie nicht nur in Rekordzeit eine Covid-19-Impfung. Auch die PCR- und Antikörper-Tests brachten Forscherinnen und Forscher innert kürzester Zeit auf den Markt. An vorderster Front stand damals Michael Hombach, Klinischer Leiter der Sparte Infektionskrankheiten beim Basler Konzern Roche.

Zur Story