Am 9. und 10. August findet im Hof des Claraschulhauses das jährliche Sommerfest einer Guggenmusik statt. Was normalerweise höchstens eine Randnotiz wäre, hat im Falle der Sommerveranstaltung der Guggenmusik «Negro-Rhygass» deutlich mehr Brisanz.
Ebendieses Sommerfest war es nämlich, das im vergangenen Jahr und damals noch unter dem Titel «Negro-Fescht» und mit dem Logo eines Pauke spielenden schwarzen Männchens mit Knochen im Haar für grossen Wirbel sorgte.
Ein Student empörte sich gegenüber «20 Minuten»: «Wie ist es möglich, dass ein solches Logo an einem Volksfest verwendet werden darf?» Was darauf folgte, war eine wochenlange Debatte darüber, was an der Fasnacht erlaubt sein soll. Herablassend und diskriminierend sei das Logo, fanden die einen – andere solidarisierten sich mit der Guggenmusik.
Sogar ein Solidaritätsmarsch wurde organisiert, der wiederum von Neonazis als Plattform missbraucht wurde. Zuletzt drohten Anonyme gar mit einem Farbanschlag auf die Gugge während des Cortège. Die Verantwortlichen der Guggenmusik entschieden daraufhin, an der Fasnacht und auch künftig auf das Männchen zu verzichten, den Namen aber beizubehalten. Ein neues Logo soll hingegen nicht kreiert werden, teilten sie damals mit.
Auf dem neuen Flyer, der derzeit via Whatsapp kursiert, wird nun ein neues Logo gezeigt. Und auch am Namen des Fests wurde gefeilt: Statt «E nätts Negro-Fescht» wie im vergangenen Jahr wird zu «E Nätts Fescht» geladen.
Das Programm bleibt dasselbe: Festbetrieb, Tombola, Bierschwemmi und natürlich Auftritte der Guggenmusiken, nicht zuletzt der Negro-Rhygass selbst. Und zwar unter genau diesem Namen.