Der Strassenverkehr ist die Hauptquelle der CO2-Emissionen in der Schweiz. Würde man bis 2050 eine Abgabe von 1.70 Franken pro Liter Treibstoff und Heizöl einführen, liessen sich die Emissionen um zwei Drittel senken, berechneten Forschende der EPFL.
Für jeden Liter Heizöl zahlen Schweizerinnen und Schweizer bereits eine CO2-Abgabe von 25 Rappen. Auch bei Flugtickets sollen Reisende tiefer in die Tasche greifen müssen. Für Treibstoff, also Benzin und Diesel, ist bisher keine Lenkungsabgabe vorgesehen. Eine solche wäre aber nötig, und zwar in gleichem Masse wie für Heizöl, plädieren Forschende der ETH Lausanne (EPFL).
Will die Schweiz die Ziele des Pariser Klimaabkommens einhalten, muss sie auch die Emissionen aus dem Transportsektor senken. Dieser macht 41 Prozent der im Inland produzierten CO2-Emissionen aus. Der Hauptanteil stammt aus dem Strassenverkehr.
Forschende der EPFL um Philippe Thalmann haben verschiedene Szenarien der CO2-Besteuerung bis ins Jahr 2050 mithilfe makroökonomischer Simulationsinstrumente verglichen, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte. Ihre Ergebnisse präsentierten sie kürzlich im Fachblatt «Swiss Journal of Economics and Statistics».
Eine bis 2050 schrittweise einzuführende und einheitliche Abgabe auf Heizöl und Treibstoffe von 1.70 Franken pro Liter könnte demnach die jährlichen CO2-Emissionen pro Kopf von 4.5 auf 1.5 Tonnen senken. Der Anteil des Verkehrs an den Gesamtemissionen würde damit von 41 auf 33 Prozent sinken.
Das Portemonnaie der Autofahrerinnen und Autofahrer soll dadurch jedoch letztlich nicht mehr belastet werden, erklärte Thalmann gemäss der Mitteilung. Bei den Simulationen hätten sie den rückläufigen Treibstoffverbrauch von Automotoren berücksichtigt, ebenso wie das vermehrte Aufkommen von Elektroautos und Agrotreibstoffen, sowie der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und Car-Sharing-Angeboten.
Zugleich würde die Gleichbehandlung von Treibstoffen und Heizöl verhindern, dass ein Sektor stärker belastet würde als der andere. «Würden die Treibstoffe nur mit einem Franken pro Liter besteuert, müsste die Heizölabgabe auf bis zu vier Franken erhöht werden», so der Umweltökonom.
Der hohe Anteil des Individualverkehrs an den CO2-Emissionen lasse sich vor allem durch die hohe Konzentration an Allradfahrzeugen in der Schweiz erklären. In der Schweiz machen diese rund 40 Prozent der in Verkehr gebrachten Neuwagen aus, in der EU liegt der Anteil bei nur 13 Prozent. (sda)
"Der hohe Anteil des Individualverkehrs an den CO2-Emissionen lasse sich vor allem durch die hohe Konzentration an Allradfahrzeugen in der Schweiz erklären"
Ja genau... Reine Front oder Hecktriebler verbrauchen ja nur halb soviel Benzin. 🤦♂️
"Bei den Simulationen hätten sie den rückläufigen Treibstoffverbrauch von Automotoren berücksichtigt"
Es ist illusorisch zu glauben das der Benzinverbrauch noch markant gesenkt werden kann beim Verbrenner, darum ja auch der Dieselskandal und die Lügen bei den Verbrauchszahlen.
Das ganze Stelle ich mir folgendermassen vor:
- Detailierte Aufstellung darüber woher das CO2 kommt. Möglichst genau, damit man weiss was es ist. Also nicht einfach "Verkehr" sondern detaliert, Privat, Logistik, etc. und Privat gesplittet in Beruf/Konsum etc.
Dann hätte ich gerne eine Auflistung was man plant um die einzelne Punkte zu senken etc. oder was es für Innovationen gibt.
Denn Ehrlich. Was bringt es, das Benzin teurer zu machen wenn die Leute weiterhin keine neue Heizung sich leisten können etc.?