Schweiz
Asylgesetz

Wie sich Oberwil-Lieli von Flüchtlingen freikauft und was das die Gemeinde künftig kostet

Wie sich Oberwil-Lieli von Flüchtlingen freikauft und was das die Gemeinde künftig kostet

18.09.2015, 04:5518.09.2015, 06:39
Mehr «Schweiz»

Die Aargauer Gemeinde Oberwil-Lieli hat 2200 Einwohner und keinen Bock auf Flüchtlinge. Der Kanton erhöht zwar ab 2016 die Gebühr pro fehlenden Asylplatz für die Gemeinden um das Zehnfache. Doch Oberwil-Lieli hat den Betrag bereits budgetiert.

«Meistens aus dem falschen Land»: Gemeindeammann Glarner über die Flüchtlinge.
«Meistens aus dem falschen Land»: Gemeindeammann Glarner über die Flüchtlinge.
Bild: SVP KANTON ARGAU

Man zahle «zähneknirschend», sagt Gemeindeammann Andreas Glarner gegenüber Tele M1, wie der «Blick» berichtet. Statt Platz für sechs bis sieben Asylsuchende zur Verfügung zu stellen, nimmt die Gemeinde 290'000 Franken in ihr Budget auf. Rund 3000 Franken pro fehlendem Platz im Monat verlangt der Kanton ab dem 1. Januar. Bislang waren es zehn Franken pro Tag.

Man gehe davon aus, dass die Erhöhung Anstoss genug sein werde für die meisten Gemeinden, ihrer Aufnahmepflicht nachzukommen, sagt Balz Bruder, Sprecher des Aargauer Departements Gesundheit und Soziales gegenüber dem Sender. Nicht so für Oberwil-Lieli.

Die Gemeinde ist eine Wiederholungstäterin und hat in der Vergangenheit bereits Gebäude vorsorglich abreissen lassen, damit keine Asylunterkünfte eingerichtet werden konnten. Nach Bekanntgabe des Budget-Entscheids entbrannte die Diskussion, ob es die Gemeinde günstiger zu stehen komme, die «Strafgebühr» zu entrichten, als Flüchtlinge aufzunehmen. (kad)

Asylsuchende kochen für Bundesrat

1 / 9
Asylsuchende kochen für Bundesrat
Auf seinem traditionellen «Schulreisli» lässt der Bundesrat sich den Heimatkanton Bern von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga zeigen. Dabei stattete die Regierung der Asylunterkunft in Riggisberg einen Besuch ab.
quelle: pool keystone / peter schneider
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
24 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
stadtzuercher
18.09.2015 08:51registriert Dezember 2014
Das Modell der Zukunft: Die Reichen kaufen sich frei, und der Rest der Bevölkerung darf sich um die Flüchtlinge kümmern. So funktioniert eine Demokratie nicht mehr lange... solche Ideologien sägen an den bisherigen gemeinsamen Werten unseres Landes.
346
Melden
Zum Kommentar
avatar
The Host
18.09.2015 08:17registriert Juli 2015
Sich von den Problemen freikaufen. Das sind also die "richtigen Schweizer"?
314
Melden
Zum Kommentar
avatar
Brasser
18.09.2015 09:35registriert Juli 2015
Bin gespannt, ob Glarner in seiner eigenen kleinen Welt auch noch mal etwas konstruktives zu Stande bringt (ausser z.B. seine Verurteilung wegen ungetreuer Geschäftsführung), oder ob es ihm tatsächlich nur um seine eigenen politische Agenda geht!
296
Melden
Zum Kommentar
24
Identität der Todesopfer nach Busunglück noch unklar – laut EDA keine Schweizer

Nach dem schweren Busunglück auf der deutschen Autobahn 9 bei Leipzig ist die Identität der vier Todesopfer noch nicht geklärt. Laut dem eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sollen sich aber keine Schweizerinnen und Schweizer darunter befinden.

Zur Story