Schweiz
Asylgesetz

Wegen Bundesrecht und Inländervorrang: Die Zahl arbeitender Asylsuchender ist zurückgegangen

Asylsuchende dürfen in den ersten drei Monaten nicht arbeiten. Das sieht das Bundesrecht vor.
Asylsuchende dürfen in den ersten drei Monaten nicht arbeiten. Das sieht das Bundesrecht vor.Bild: TI-PRESS

Wegen Bundesrecht und Inländervorrang: Die Zahl arbeitender Asylsuchender ist zurückgegangen

Der Vorschlag der CVP, Asylsuchende unentgeltlich arbeiten zu lassen, stehen quer zur Entwicklung der letzten Jahre. Diese ist politisch gewollt.
04.08.2015, 05:0504.08.2015, 09:19
Mehr «Schweiz»

Mit den Forderungen nach Bargeldverbot und Arbeitspflicht für Flüchtlinge irritierten CVP-Asylpolitiker vergangenes Wochenende selbst Parteifreunde. Das Diskussionspapier schlägt vor, Asylsuchende unentgeltlich arbeiten zu lassen – was sich nicht mit Bundesverfassung und Menschenrechtskonvention vereinbaren liesse.

Asylgesetz
AbonnierenAbonnieren

Ausserdem geht die Zahl erwerbsfähiger Asylsuchender, die einer Arbeit nachgehen, zurück, wie der Tages-Anzeiger am Dienstag berichtet. Lag die Quote im Jahr 2000 noch bei 20 Prozent, waren es letztes Jahr noch knapp drei Prozent. Die Gründe: 

  • Die Anstellung von Asylsuchenden ist administrativ aufwendig und unattraktiv. 
  • Die tiefe Quote ist politisch gewollt. Während der ersten drei Monate dürfen Asylsuchende per Gesetz nicht arbeiten. Danach gelten sie als ausländische Arbeitnehmer, denen die Kantone nur unter Berücksichtigung des Inländervorrangs eine Arbeitsbewilligung erteilen dürfen. 

Gemäss Tages-Anzeiger variiert diese Quote von Kanton zu Kanton stark (0,5 im Kanton Zürich, über 10 Prozent im Kanton Graubünden). Wie Markus Haltiner, stellvertretender Leiter des Bündner Migrationsamts gegenüber der Zeitung sagt, würde sich der Kanton stark für die Erwerbstätigkeit von Asylsuchenden einsetzen. Der grösste Teil sei sehr arbeitswillig.

Politisch bleibe der Vorschlag ein Thema, heisst es im Bericht. Bereits in der im letzten Juni vom Parlament an den Bundesrat zurückgewiesenen Revision des Ausländergesetzes sei eine Aufhebung des Inländervorrangs für Asylsuchende enthalten. Ebenfalls enthalten sei sie in den vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen zur Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative. (dwi)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Stadt Zürich plant grossen Hafenneubau mit 150 Meter langer Mole

Die Stadt Zürich treibt das Projekt «Marina Tiefenbrunnen» voran: Sie will bis 2031 eine neue Hafenanlage mit einer 15 Meter breiten Hauptmole erstellen, die sich rund 150 Meter in den Zürichsee erstrecken soll.

Zur Story