Drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer gehen davon aus, dass sie im Alter den Gürtel enger schnallen müssen. Die Altersvorsorge gehört sowieso zu ihren grössten Sorgen. Knapp drei Viertel sind aber gegen eine Erhöhung des Rentenalters.
Und auch die Senkung des Umwandlungssatzes für die Renten stösst nicht auf Gegenliebe, wie die Versicherung Groupe Mutuel und die Tageszeitung «Le Temps» in einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage zeigen.
Obwohl die drei Säulen der Altersvorsorge bei 63 Prozent der Befragten Vertrauen geniessen, halten 60 Prozent ihre Vorsorge für unzureichend.
Das Drei-Säulen-Modell ist seit 1972 in der Bundesverfassung verankert. Die demografische Entwicklung führt dazu, dass immer weniger Erwerbstätige immer mehr Rentnerinnen und Rentnern gegenüber stehen. Anpassungen des Rentensystems stossen jedoch auf Widerstand und scheiterten mehrmals an der Urne.
Das zeigt sich auch in der Umfrage. Neuen Reformvorschlägen steht die Bevölkerung skeptisch gegenüber. 74 Prozent lehnen ein höheres Rentenalter ab. Etwas mehr als die Hälfte ist gegen eine Senkung des Umwandlungssatzes.
Stattdessen verlangen 57 Prozent einheitliche Beitragssätze für alle Altersklassen. 74 Prozent wollen die Pensionskasse frei wählen und 61 Prozent verlangen mehr Möglichkeiten, ihr Geld aus der zweiten Säule vor der Pensionierung einsetzen zu können.
Die Umfrage führte das Meinungsforschungsinstitut M.I.S. Trend bei 1272 Personen im Juni in der ganzen Schweiz durch. (sda)