Schweiz
Abstimmungen 2018

Berset als Pinocchio: Warum du dieses Plakat nie auf der Strasse sehen wirst

Das Komitee «Versicherungsspione Nein» entwarf das Plakat mit Alain Berset als Pinocchio.
Das Komitee «Versicherungsspione Nein» entwarf das Plakat mit Alain Berset als Pinocchio.bild: twitter/screenshot

Berset als Pinocchio: Warum du dieses Plakat nie auf der Strasse sehen wirst

01.11.2018, 15:4301.11.2018, 15:54
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Derzeit kursiert auf Twitter ein Bild, das für Aufmerksamkeit sorgt. Es zeigt ein Plakat mit dem amtierenden Bundespräsidenten Alain Berset, dem anstatt seiner normalen Nase eine Pinocchio-Nase gewachsen ist. Das Plakat stammt aus der Feder des Bürgerkomitees «Versicherungsspione Nein». 

Die Gegner des Sozialdetektive-Gesetzes, das am 25. November an die Urne kommt, ärgern sich über die Aussagen von Berset im Abstimmungskampf. Der Bundespräsident betonte mehrfach, dass es Detektiven mit dem neuen Gesetz nicht erlaubt sei, in Privaträume wie Schlafzimmer oder Wohnzimmer zu filmen. Dimitri Rougy, SP-Politiker und Kopf des Referendumskomitees, sieht das anders. «Der Bundesrat ist dabei, 5,5 Millionen Stimmbürger willentlich falsch zu informieren», sagte SP-Politiker Dimitri Rougy gegenüber dem Tages-Anzeiger. Das neue Gesetz lege nicht klar fest, was für die Versicherungsspione erlaubt sei und was nicht. 

«Bundespräsident Alain Berset wird nicht müde zu behaupten, es sei ausgeschlossen, dass Versicherungsdetektive ins Schlafzimmer filmen dürften», echauffiert sich auch Daniel Graf, Co-Kampagnenleiter des Komitees «Versicherungsspione Nein» auf Twitter. Weil Berset falsch informiere, so Graf, habe man sich für das Motiv mit der Lügennase entschieden. Mit Unterstützung aus der Bevölkerung: «69 Prozent unserer Unterstützer hat die Idee gut gefallen», schreibt Graf. 

Doch gleichzeitig erhielt das Komitee auch viele kritische Nachrichten zum Plakat. «Einige störten sich an der Botschaft, andere daran, dass wir eine Person ins Fadenkreuz genommen haben», führt Graf aus. Deshalb habe man sich schlussendlich entschiedne, von dem Motiv abzusehen. (ohe)

Das wäre den Detektiven mit dem neuen Gesetz erlaubt

Video: watson/Angelina Graf
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pasch
01.11.2018 15:54registriert Oktober 2015
Mich würde mal interessieren wenn jemand sagen wir mal zu 70% IV erhält, der Detektiv aber den Eindruck bekommt diese Person sollte doch 100% kriegen, kann er das dann auch melden? Oder wäre das übers Ziel hinausgeschossen ;-)
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Sophia
01.11.2018 17:37registriert Juli 2015
In anbetracht der jährlichen Steuerhinterziehung und -Betrugs von mehreren Milliarden Franken finde ich diese Detektive einen Verhältnisblödsinn, den wir nur den Rechten zulieb überhaupt machen. Ich würde dem Berset dringend raten, nicht derartig heftig für diesen Verhältnisblödsinn die Trommel zu schlagen.
Ausserdem: Wer will denn die einmal ins Leben gerufene Versicherungsgestapo denn überhaupt im Zweifelsfalle bremsen?
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So mies wird das Wetter am Wochenende, aber wir hätten da ein paar Ideen für dich

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