Unter dem Motto Herzen öffnen, nicht Gemeindekassen rufen die Veranstalter am Sonntag ab 14 Uhr in Oberwil-Lieli zu einer Solidaritätskundgebung für Flüchtlinge auf. Gleichzeitig protestieren sie damit gegen die Politik und die Äusserungen von Andreas Glarner. Der SVP-Mann hat es in den vergangenen Tagen mit seinen Äusserungen über die Flüchtlingsproblematik in die internationale Presse geschafft.
Der Gemeinderat von Oberwil-Lieli hat die Demonstration in einem Bewilligungsschreiben, welches der az vorliegt, am Freitag genehmigt. Die Ironie dabei: Gemeindammann Glarner hat mit seiner Unterschrift persönlich den Segen dazu gegeben.
Mitgetragen wird die Kundgebung von der Gruppierung «Solidarisches Mutschellen», wie aus einer Mitteilung der Veranstalter hervorgeht. «Das Aargauer Dorf ist eines von vielen, das sich beim Kanton freigekauft hat», schreiben sie darin. «Nun möchte die Dorfbevölkerung (...) dagegen protestieren und ein starkes Zeichen für ein Oberwil-Lieli mit Herz setzen.» Laut Bewilligungsschreiben der Gemeinde gehen die Veranstalter von rund 150 Teilnehmern aus.
Der SVP-Hardliner dürfte der Demonstration gelassen entgegenblicken. Es ist nur eine von mehreren Protest-Aktionen, die sich in den vergangenen Tagen gegen ihn bildeten: Die Jungpartei der Aargauer Grünen hat ihm am Freitag den eigens ins Leben gerufenen Preis, «Der goldene Vollpfosten», überreicht. Eine andere Aktion ruft dazu auf, Glarner selbstgezeichnete Herzen zu schicken, weil er, so schreiben die Initianten auf Facebook, «keine Empathie kenne und ein Herz brauche.» (cze)
Langfristig könnte die Aufnahme sogar wesentlich teurer werden, falls es nicht gelingt, die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren und diese in der Sozialhilfe steckenbleiben.