Schweiz
Verbrechen

«16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» – Kampagne gestartet

«16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» – Kampagne gegen Gewalt an Müttern gestartet

24.11.2020, 10:4401.12.2020, 14:21
Mehr «Schweiz»
frau, gewalt, vergewaltigung, sexueller Übergriff, woman, violence, sexual, rape, rapist,
Bild: shutterstock

Mit der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» soll dieses Jahr der Fokus auf das Thema Mutterschaft und Gewalt gelegt werden. Gerade die Corona-Pandemie führe zu einer Mehrfachbelastung von Müttern und zeige, dass Gewalt in den eigenen vier Wänden präsent sei.

Mütter erleben verschiedene Formen von Gewalt, sei es zum Beispiel als Schwangere oder während der Geburt, hiess es am Dienstag an der Medienkonferenz der feministischen Friedensorganisation CFD, die auch Online übertragen wurde. Zudem treffe Gewalt an Müttern auch die Kinder. Homeschooling und Homeoffice während der Pandemie würden zudem zu einer Mehrfachbelastung der Mütter führen.

Die Aktionstage sollen auch ins Bewusstsein rücken, dass Mutterschaft vielfältig sei. Denn Mütter seien «politisch engagiert, berufstätig, alleinerziehend, frauenliebend/lesbisch/queer, mit Beeinträchtigungen, chronischen Krankheiten, Migrationshintergrund oder einer Fluchtgeschichte, aber nicht jede Frau* kann oder möchte Mutter sein». So solle eine neue Sicht auf Mutterschaft gewonnen werden, sagte CFD-Geschäftsleiterin Andrea Nagel an der Medienkonferenz. Gleichstellung sei im Weiteren die beste Prävention gegen Gewalt, hiess es an der Medienkonferenz weiter.

Gemeinsam mit 100 Partnerorganisationen will die CFD auf die Gewalt an Müttern und Frauen aufmerksam machen. Mit den Aktionstagen sollen verschiedene Formen der Gewalt aufgezeigt werden, auch tabuisierte, wie Gewalt an Schwangeren, Gebärenden, Pflegefachfrauen, Hebammen und Ärztinnen.

Verschiedene Aktionen

Die Kampagne startet am Mittwoch, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Sie dauert bis zum 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte. Die Kampagne findet bereits zum dreizehnten Mal in der Schweiz statt und wird von der feministischen Friedensorganisation CFD koordiniert. Dazu finden schweizweit verschiedene Aktionen statt.

Von Häuslicher Gewalt waren 2019 laut Bundesamt für Statistik 6999 Frauen und 1541 Kinder betroffen, wobei die Dunkelziffer höher sei, schreibt die CFD. Die Zahlen seien seit 2009 relativ konstant. 2019 wurden 19 Frauen (2018: 24) von ihrem Partner oder ehemaligen Partner getötet, wie es weiter heisst.

Bundeshaus wird Orange beleuchtet

Am Internationalen Tages zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen wird das Bundeshaus Orange beleuchtet, der Symbolfarbe dieses Tages, wie das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) mitteilte.

Häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen sei auch in der Schweiz ein grosses Problem. 2019 habe die Polizei rund 20'000 Straftaten häuslicher Gewalt festgestellt. Rund zwei Drittel der Tötungsdelikte fanden zudem im häuslichen Umfeld statt, wie das EDI schreibt. Die grosse Mehrheit der Opfer waren Frauen.

Auch in anderen Städten werden im Rahmen dieser nationalen und internationalen Aktion öffentliche Gebäude orange leuchten.

(aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Sexismus in den Medien
1 / 11
Sexismus in den Medien
quelle: shutterstock / screenshot blick / bearbeitung watson
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wenn sich Männer die Sprüche anhören müssten, die sonst nur Frauen abkriegen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Sünneli31
24.11.2020 13:24registriert Mai 2018
Mich beelendet, dass es solche Aktionstage geben muss... scheint mir, dass viele in unserer Gesellschaft nach wie vor mittelalterlich im Anzug unterwegs sind (nicht nur Männer)... himmeltraurig, dass Respekt und Anstand nach wie vor „befohlen“ werden müssen...!
305
Melden
Zum Kommentar
5
Breel Embolo kaufte offenbar gefälschte Covid-Zertifikate von Hells Angel
Natistürmer Breel Embolo hat während der Pandemie angeblich gefälschte Covid-Zertifikate von einem Hells-Angels-Mitglied gekauft. Das geht aus einer Anklageschrift gegen den Biker hervor.

Breel Embolo ist kein Kind von Traurigkeit. Schon mehrfach geriet der Natistürmer mit dem Gesetz in Konflikt. Im vergangenen Jahr wurde er wegen «mehrfacher Drohungen» schuldig gesprochen und zu einer hohen bedingten Geldstrafe verurteilt. Wegen Vermögensdelikten muss er in Basel bald wieder vor Gericht. Und unvergessen ist die Story, als er in Deutschland – er spielte damals für Gladbach – während Corona an einer illegalen Party teilgenommen hatte, dann vor der Polizei geflüchtet ist und sich angeblich in einer Badewanne versteckt hat.

Zur Story