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Afrika und Asien statt Erasmus

Bald können Basler Studenten an der Uni in Cape Town studieren
Bald können Basler Studenten an der Uni in Cape Town studierenBild: HO/Schweiz am Sonntag
Alternativen zum EU-Austauschprogramm

Afrika und Asien statt Erasmus

Cape Town statt Cambridge, Singapur statt Sorbonne: Kooperationen ausserhalb Europas werden für Schweizer Universitäten nach dem Ja zur Zuwanderungs-Initiative noch wichtiger.  
13.04.2014, 03:0613.04.2014, 12:26
Aline wanner und yannick nock, schweiz am sonntag
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Während die Schweizer Diplomaten intensiv mit der EU über eine Wiederaufnahme des Studentenaustauschprogramms Erasmus+ verhandeln, suchen die Universitäten bereits nach Alternativen. Nachdem in den vergangenen Wochen mehrere europäische Top-Universitäten – darunter Cambridge und Sorbonne – einen Studentenaustausch mit der Schweiz abgelehnt haben, will die Universität Basel nun verstärkt mit Hochschulen ausserhalb Europas zusammenarbeiten.

Konkret ist der Aufbau einer intensiven Partnerschaft mit der University Cape Town in Südafrika sowie dem Virginia Tech in den USA geplant. Diese Universitäten sind als ständige Partner gedacht, mit denen ein Austausch von Studierenden und Dozierenden ohne jegliche Hürden stattfinden kann, heisst es in einem entsprechenden Rektoratsbeschluss. Zudem wird eine Kooperation mit einer chinesischen Universität vorangetrieben.  

Ein Artikel von Schweiz am Sonntag
Schweiz am Sonntag

Die neuen Abkommen hätten mehrere Vorteile. Im Rahmen von Erasmus sei das Problem der Anerkennung von Leistungen nie richtig gelöst worden, sagt Antonio Loprieno, Rektor der Universität Basel und Präsident der Schweizerischen Universitätsrektorenkonferenz (CRUS). Durch die neuen Vereinbarungen könnten Studenten künftig ein Jahr an einer Partneruniversität verbringen und dafür eine entsprechende Leistungsgutschrift erhalten – ohne über jedes einzelne Modul verhandeln zu müssen.  

Zwar wollten die Universitäten schnellstmöglich wieder ins Erasmus-Programm aufgenommen werden, doch Basel ist nicht die einzige Universität, die sich nun stärker international ausrichten wird. Nach dem Ja zur Zuwanderungs-Initiative würden mehrere Universitäten neue Möglichkeiten des Studentenaustauschs prüfen, sagt CRUS-Präsident Loprieno.  

Diese weltweite Öffnung bestätigt Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich. «Wir wollen unser internationales Engagement weiter stärken», sagt er. «Nicht erst seit der Abstimmung gewinnen strategische Allianzen an Bedeutung.» Sie würden künftig unabdingbar, um weltweit beachtet zu werden, betont er. Das International Relations Office hat dafür eigens eine Internationalisierungsstrategie für die Universität erarbeitet.  

Konkrete Pläne hat auch die ETH Zürich. Gleich vier weitere Länder könnten künftig mit der Hochschule zusammenarbeiten. Im Juni findet ein von der ETH organisierter Workshop in Singapur statt, an dem über eine Forschungszusammenarbeit der Schweiz mit Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam diskutiert wird.  

Ziel ist es, Professoren, Mitarbeitern und Studierenden neue Möglichkeiten zu eröffnen. Darunter fällt auch der Studentenaustausch. Seit der Eröffnung des ETH-Standorts in Singapur 2010 fokussiert sich die Hochschule vermehrt auf Asien.  

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