1985 landete Brian Rose auf der Suche nach neuen Sujets im Süden von Manhattan. Genauer im Meatpacking District, wo tagsüber Tiere geschlachtet wurden, während nachts zwielichtige Gestalten durch die Clubs zogen. Doch weder Blut noch Sex wollte er mit seiner Kamera einfangen, sondern die Leere und Weite des New Yorker Viertels.
Die Fotos landeten in einer Box, wo sie fast vergessen gingen. Anno 2012, fast drei Jahrzehnte später, guckte sich Rose sein Werk noch einmal an und beschloss, mal nachzuschauen, wie sich der Meatpacking District in den letzten 27 Jahren gmeacht hat.
Auf den zwei folgenden Bildern sehen Sie die Hochbahnstrasse High Line. Auf dem modernen Bild gehen darauf Leute, denn sie wird nicht mehr für Züge genutzt: Seit 2006 wird sie Stück für Stück zu einer Parkanlage umgebaut. Auf dem alten Bild sehen Sie die High Line auf der linken Seite.
Die High Line wurde 1932 in Betrieb genommen. Sie löste eine Eisenbahnstrecke ab, die seit 1847 den Meatpacking District erschlossen hatte. Die Bahn fuhr auf der 10th Avenue und forderte viele Tote und Verletzte: Das brachte der Strasse den Namen «Death Avenue» ein.
Die 10th Avenue sehen Sie unten auf der rechten Seite, allerdings einen Abschnitt ohne Zugschienen.
Seine Bilder will der Fotograf mit Hilfe der Fundraising-Site Kickstarter in einem Band verewigen. Die folgenden beiden Fotos aus «Metamorphosis – Meatpacking District 1985 + 2013» zeigt die Verwandlung des Gansevoort Market, so der offizielle Name des Bezirkes, besonders deutlich.
An der Jane Street gab es 1985 Kalbsfüsse, -köpfe, -zungen und -hirne zu kaufen, auch Kutteln gab's.