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Darf man in Gedanken fremdgehen? Ja! Unbedingt! Unsere Umfrage dazu aber bitte ehrlich beantworten

Nein, so weit wie hier Marlon Brando in «Night of the Following Day» sollte man eben nicht gehen.
Nein, so weit wie hier Marlon Brando in «Night of the Following Day» sollte man eben nicht gehen.Bild: AP

Darf man in Gedanken fremdgehen? Ja! Unbedingt! Unsere Umfrage dazu aber bitte ehrlich beantworten

21.04.2015, 11:5922.04.2015, 10:15
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«The Virtues of a Wandering Heart» – Die Tugenden eines wandernden Herzens, nennt die bulgarisch-amerikanische Bloggerin Maria Popova ihre Überlegungen zum Fremdgehen in der Fantasie. Und erklärt auch gleich, wieso Menschen in Sendungen wie «The Bachelor» immer das ganz echte Gefühl haben, richtig, richtig verliebt zu sein. 

Popova referiert die Autorin und Publizistin Heidi Julavits, und die wiederum hat eine Studie gefunden, die besagt, dass eine Ehe/Beziehung dann am längsten, glücklichsten und stabilsten sei, wenn beide Partner regelmässig fremdgingen. Natürlich nur im Kopf. Und vorausgesetzt, dass die Ehe/Beziehung tatsächlich einmal mit einer richtig grossen Liebe begonnen hat. Dann würden sich die beiden Partner nach ihren Ausflügen in der Fantasie immer wieder von neuem finden und erobern. 

Der fiktive Betrug ist ein Betrug, der nicht einfach so geschieht, sondern der ein paar Rahmenbedingungen braucht. Einer, der sich aufgrund einer zeitlichen und räumlichen Beschränkung, der Konzentration ergibt. Quasi in einem gesellschaftlichen Dampfkochtopf. Kurze Zeit auf engem Raum mit wenigen Menschen. Während die real gelebte Liebe heisst: viele Jahre, die ganze Welt und alle. Oder schlicht: das Universum.

Fiktive Betrugsideen entstehen mit Vorliebe: beim Sport, in einer Künstlerkolonie, beim Chorsingen, unter den Betreuern irgendeines Schullagers, während einer Juryarbeit, an Tagungen, bei der Weiterbildung, auf Geschäftsreisen. Wenn man zusammen in einer Höhle eingeschlossen ist oder in einer dummen TV-Situation wie dem Dschungelcamp, dem Bachelor-Camp, dem DSDS-Camp. Es vergrössern sich da im Treibhaus des Zwischenmenschlichen die (realistisch gesehen raren) Vorzüge eines Gegenübers schnell ins Unendliche.

Man soll sich den Fantasien ruhig hingeben, sagen Popova, Julavits und die ominöse Studie, es mache den Alltag ein bisschen aufregender und verfliege spätestens in der Sekunde, in der man wieder den einzig wahren Menschen vor Augen habe. Jedenfalls, wenn man seine Triebe vorher ein bisschen zusammenreissen konnte und nicht gleich wie jeder «Bachelorette»-Kandidat bei der ersten Frühlingswallung nackig in einen Pool springen musste.

Hast du deinen Partner schon mal in Gedanken betrogen?

(sme)

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