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Sächsischer Ministerpräsident: Der Islam gehört nicht zu Deutschland

Eine frühere Pegida-Kundgebung. Am Sonntag soll in Dresden demonstriert werden.
Eine frühere Pegida-Kundgebung. Am Sonntag soll in Dresden demonstriert werden.Bild: EPA/DPA
Vor erneuter Pegida-Demonstration

Sächsischer Ministerpräsident: Der Islam gehört nicht zu Deutschland

25.01.2015, 08:3225.01.2015, 09:27
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Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat der Äusserung der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) widersprochen, der Islam gehöre zu Deutschland. «Ich teile diese Auffassung nicht», sagte Tillich der Zeitung «Welt am Sonntag» aus Berlin. Muslime seien in Deutschland willkommen und könnten ihre Religion ausüben. «Das bedeutet aber nicht, dass der Islam zu Sachsen gehört.»

Das islamkritische Bündnis Pegida ruft seit Wochen regelmässig zu Demonstrationen in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden auf. In mehreren Städten gibt es Ableger. 

Deutliche Worte gegen Scharia-Polizei gefordert

Die ursprünglich für Montag geplante nächste Demonstration in Dresden wurde auf Sonntag vorverlegt, weil es am Montag in der Innenstadt aus Protest gegen Pegida ein grosses Bürgerfest geben soll. Über den Umgang mit dem Bündnis, das sich gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlands richtet, gibt es eine breite politische Debatte. 

Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU).
Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU).Bild: DPA

Tillich forderte in der «Welt am Sonntag» die muslimischen Verbände auf, sich klarer von islamistischem Extremismus zu distanzieren. «Die Menschen haben Angst vor dem Islam, weil Terrorakte im Namen des Islam verübt werden», sagte er der Zeitung.

«Die muslimischen Verbände könnten den Menschen diese Ängste nehmen, wenn sie klar formulieren, dass es sich um einen Missbrauch ihrer Religion handelt», sagte Tillich. Dies wäre «ein überzeugender Beitrag, die Ängste in diesem Land zu reduzieren».

«Deutliche Worte» von den Verbänden forderte Tillich auch gegen Salafisten und eine Scharia-Polizei. «Solche Strömungen können die Muslime in diesem Land doch nicht wollen», sagte er. (sda/afp)

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