Bei einem Luftangriff auf einen griechischen Tanker vor Libyen sind zwei Besatzungsmitglieder getötet worden. Zwei weitere Seeleute seien verletzt worden, berichtet die griechische Küstenwache.
Seit Wochen kämpfen islamistische Milizionäre und nationalistische Kräfte um die Ölhäfen Libyens. Von welcher Seite der Luftangriff kam, ist bislang nicht bekannt.
Der Tanker «Araevo» gehört einer griechischen Reederei und fährt unter der Flagge Liberias. Er lag zum Zeitpunkt des Angriffs am vergangenen Sonntag vor der Hafenstadt Derna vor Anker. Die Besatzung, insgesamt 26 Seeleute, stamme aus Griechenland, Rumänien und aus den Philippinen. Derna ist eine Hochburg islamischer Extremisten.
Die Kämpfe um die wichtigsten Ölhäfen Libyens waren in den vergangenen Wochen eskaliert. Am Wochenende hatten Raketen ein Tor des Sidra-Exportterminals getroffen und zwei Wachleute getötet. Nach Informationen des Nachrichtenportals «Al-Wasat» feuerten islamistische Milizionäre die Geschosse ab. Ihre Gegner, die nationalistischen Kräfte, bombardierten laut «Al-Wasat» mit Kampfflugzeugen Ziele in der westlichen Hafenstadt Misrata, aus der grosse islamistische Milizen stammen. Nach Angeben der Nachrichtenagentur Lana wurden dabei zwei Menschen verletzt.
In der vergangenen Woche hatte die Feuerwehr einen von einer Granate ausgelösten Grossbrand im grössten libyschen Öl-Depot gelöscht. Das Feuer war eine Woche zuvor nach einem . Von den 17 Öltanks des Depots waren sechs in Brand geraten, drei von ihnen wurden völlig zerstört.
Der Ölexport ist Libyens wichtigste Einnahmequelle. Angesichts der fortwährenden Kämpfe wurde die Produktion deutlich gedrosselt. Seit dem Sturz Gaddafis 2011 bekriegen sich bewaffnete Gruppen im Land. (kbl/dpa/Reuters)