Wir haben euch nach euren früheren sprachlichen Fehltritten gefragt – und ihr habt uns einen monströsen Haufen von über 400 sauglatten Kommentaren angeworfen!
Zum Dank haben wir eine kleine Geschichte aus euren Wortpatzern gebastelt.
Sie heisst: Ein Einfallspinsel rettet die Welt.
Also.
Man muss keine Konifere auf dem Gebiet sein, um zu erkennen, dass es anundpfirsich überhaupt keine Rolle spielt, wie man gewisse Wörter sagt oder schreibt. Im Grunde ist es Hans Haus heilig. Denn mit ein bisschen Urin-Instinkt versteht man sein Gegenüber schon. Kommt Zeit, kommt Draht, heisst es doch so schön.
Tragischerweise aber verlangen die Sprach-Nazis – auch bekannt unter dem Namen Heilsarmee –, solcherlei Falschsprecher an den Marderpfahl zu binden und sie so lange mit Qualquappen zu quälen, bis sie ihre Fehler einsehen. Weil es sich hierbei aber im Grunde um astreine Syphilisarbeit handle, seien die hoffnungslosen Fälle sogleich den Kokodrilen vorzuwerfen oder eiligst mit der Gilutine hinzurichten. Die meisten Sprach-Nazis aber plädieren weiterhin für den Scheiterhaufen.
«Du, verbrennt jetzt eine?!?», fragt sich der mit der empfindlichen Nase – und wundert sich: «Dieses Stadion haben wir doch längst hinter uns, ihr mittelalterlichen Masochristen!» Sichtlich erbost fügt er hinzu: «Man sollte euch alle festnehmen und eure Güter beschlagrahmen!»
«Harharhar!», lachen da die sprachpuristischen Nazis und wünschen der Mutter jenes guten Riechers, sie möge sich mit der Pest infiszieren, wogegen es bekannterweise auch heute noch kaum ein Medimakent gibt. Da kann man noch so schnell mit dem Heliokopter oder dem allseits beliebten Helikopeter ins Spital fliegen. Ja, selbst der Helioktober hilft da wenig.
«Setzt euch hin und trinkt alle erstmal einen Expresso oder von mir aus auch gleich zwei Expressos und esst dazu ein Valline-Glace. Ich habe eine Idee!», hebt da der Einfallspinsel wichtig an. Er ist schliesslich auch der Sprecher der kreativen Streitbewältigungs-Spezialtruppe vom Jungfrauloch.
«Soll ich Ihnen Ihr Eis beschlagrahmen?», unterbricht ihn nun der Glace-Mann.
«Ruhe jetzt!», befiehlt der Einfallspinsel dediziert. Man muss das verstehen, er mag Schlagrahm nämlich überhaupt nicht, er liebt einzig und allein den Magerquak aus der Migros. (Der mit dem hübschen Schmetterling drauf.)
«Wenn ihr euch weiterhin so über die Sprache streitet, vergiftet das die Atomsophäre. Und am Ende haben wir Krieg. Und was folgt aus dem Krieg?», fragt jetzt der Einfallspinsel in die Runde.
Stille.
Dann erhebt sich ganz hinten eine Frau in einem scheusslichen Strickkleid, stampft mit ihrem wohlbeleibten Skibein auf den Lanimat-Boden und fragt mit anklagend voller Stimme: «Und wo bleibt jetzt eigentlich der Tomaten-Morzerella-Salat?»
«R-U-H-E! Nun sagt mir endlich, was folgt aus dem Krieg?!», hakt der Einfallspinsel nach, und flüstert dann seinem Kollegen von der kreativen Streitbewältigungs-Spezialtruppe ins Ohr: «Sicher hat die Schrabacke grad ihre Menustration!»
Abermals Stille.
«Ist das eventuell eine Funfrage?», will nun aus einer besonders dunklen Ecke Kubilay Türklimatz wissen. Der Herr, der eben noch neben ihm stand, tritt demonstrativ einen Schritt zurück: «Du elende Kakerlakake, dir verpass ich gleich eine, dass danach nicht mal mehr der Kieferautobär deine schiefe Visage richten kann! Du gehörst doch auch zu diesen Schweizer Fussball-Nazis!»
Türklimatz schüttelt den Kopf: «Seit meinem Umfall nicht mehr.»
«Du findest Krieg also lustig, Türklimatz», schaltet sich nun der Einfallspinsel dazwischen. «Und was ist mit all den Früchtlingen?»
Schallendes Gelächter. Und manch einer verstieg sich – verführt durch die so plötzlich locker gewordene Atomsophäre – gar zu einem herzhaften «Hallejulia»!
Selbst die Sprach-Nazis haben sich so sehr amüsiert, dass sie fortan der lexikalischen Reinheit abschworen. Eine früher besonders radikale Puristin hat gar Tränen gelacht und darum den Einfallspinsel noch am selben Abend gefragt, ob er nicht ihr Bräutigang werden wolle. (Er hat dankend abgelehnt, er bevorzugt Frauen aus dem schönen Nachbarland Ölstreich.)
Die Kriegsgefahr war gebannt. Der Einfallspinsel hatte sie gebannt. Zum Dank schenkten ihm die Sprach-Nazis eine Reise zu den Pymariden mit Übernachtung in einem Viersternehotel mit Swinging-Pool und eine Medallie, auf der vorne eine Grepferi – manch einem ist diese Zitrusfrucht vielleicht auch unter dem Namen Gräpfrü oder Greppfrutt bekannt – und hinten die amerikanische Freizeitstatue abgebildet ist. Und natürlich poliert sie der Einfallspinsel jede freie Minute. Nicht nur, weil er so stolz darauf ist, sondern vor allem auch, weil er halt schon ein bisschen einen Futzpimmel hat.
Ende.
Das eine oder andere Wort haben wir leider nicht in die Geschichte reingewurstelt gekriegt, aber natürlich wollen wir auch hier einige davon separat, mit einem Bild, ehren:
Endlich wissen wir, was es mit dem Bandscheibenvorfall wirklich auf sich hat. Denn haben wir nicht alle genau so gedacht wie einst fräulein_dienstag?
Nun, vernehmt die Wahrheit aus dem Munde Burdleferins:
Oder aus jenem von Rosa Vermelha, die es euch noch etwas genauer erklärt:
Und wir sagen: «Vive l'user!»
Bis zum nächsten Mal.