Leben
Schweiz

9 berühmte Schweizer Architekten und ihre Bauwerke

Weisst du, wer den Prime Tower gebaut hat?
9 Schweizer Architekten, die du kennen solltest

10.03.2018, 12:3811.03.2018, 07:19
Mehr «Leben»

Hast du dich schon einmal gefragt, wer hinter der Planung und Zeichnung des Prime Towers steht? Wir stellen dir heute neun Schweizer Architekten vor, die im In- und Ausland einige Bekanntheit erlangt haben. 

Charles-Èdouard Jeanneret-Gris (Le Corbusier)

ZUM 50. TODESTAG DES SCHWEIZERISCH-FRANZOESISCHEN ARCHITEKTEN, MALERS, STADTPLANERS, DESIGNERS UND BILDHAUERS LE CORBUSIER AM DONNERSTAG, 27. AUGUST 2015, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR  ...
Le CorbusierBild: PHOTOPRESS-ARCHIV

Charles-Édouard Jeanneret-Gris (1887-1965), besser bekannt als Le Corbusier, gehört zu den einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Seine Ideen wurden von der breiten Masse aber nicht nur positiv aufgenommen und lösten viele Kontroversen aus. Seine Konzepte sind teilweise bis heute umstritten.

«Ein Haus ist eine Maschine zum Wohnen.»

Der gelernte Gravierer gab sich nie nur mit dem Bauen von Häusern zufrieden. Seine Vision war es vielmehr, ganze Städte zu bauen, die für eine moderne Gesellschaft konzipiert sind. Ein Beispiel dafür ist seine erste Wohneinheit, die 1947 in Marseille gebaut wurde. Der 18-stöckige Skelettbau besitzt nebst den 337 Appartements unter anderem einen Kindergarten, ein Theater und eine Sporthalle. Seine Hochhaussiedlungen bezeichnete er als Wohnmaschinen und entsprachen seiner Vorstellung vertikalen Wohnens.

Seit 2016 stehen 17 seiner Bauten auf der Liste des UNESCO-Welterbes.

epa05428977 People visit the National Museum of Western Art at Ueno Park in Tokyo, Japan, 17 July 2016. The UNESCO World Heritage Committee decided on 17 July to add the museum in Tokyo to the World H ...
Das National Museum of Western Art steht in Japan.Bild: EPA/EPA
ARCHIV - ZUR AUFNAHME DIVERSER BAUTEN VON LE CORBUSIER INS WELTKULTURERBE DER UNESCO STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG. - Das Welterbekomitee der UNESCO hat heute das architektonis ...
Das Immeuble Clarté in Genf wurde 1930 fertiggestellt.Bild: KEYSTONE
ZUM 50. TODESTAG DES SCHWEIZERISCH-FRANZOESISCHEN ARCHITEKTEN, MALERS, STADTPLANERS, DESIGNERS UND BILDHAUERS LE CORBUSIER AM DONNERSTAG, 27. AUGUST 2015, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR  ...
Die Villa Schwob, oder auch Villa Turque, baute Le Corbusier für den Uhrmacher Anatole Schwob.Bild: KEYSTONE

Mario Botta

Der Architekt Mario Botta posiert in seinem Atelier, am 29. August 2013 in Mendrisio. (KEYSTONE/Christian Beutler)

Swiss architect Mario Botta poses in his studio in Mendrisio, Switzerland, August 29 ...
Mario BottaBild: KEYSTONE

Der 1943 in Mendrisio geborene Mario Botta absolvierte sein Architekturstudium in Venedig. Sein erstes Haus entwarf er bereits mit 16 Jahren für seine Verwandten. Im Alter von 27 Jahren gründete er sein eigenes Architekturbüro und machte sich mit  zahlreichen Bauten international einen Namen. 

«Meine Bauten entsprechen in ihrer kompakten Form wahrscheinlich dem Bedürfnis des Menschen nach Geborgenheit, einem Gefühl, das in unserer heutigen Welt, in der der Alltag immer härter wird, wieder eine der wichtigsten Anforderungen an Architektur ist.»

Er wird als Schöpfer der Neuen Tessiner Architektur angesehen, die sich vor allem auf Natur-, Backstein und Beton fokussiert und sich durch klare geometrische Formen und ununterbrochene Linien auszeichnet. Die meisten seiner Bauwerke stehen im Tessin, allerdings war er auch ausserhalb der Schweiz tätig. International zeichnete er beispielsweise das Museum of Modern Art in San Francisco oder die Stadt- und Landesbibliothek in Dortmund.

Eine Aussenaufnahme der Kirche San Giovanni Battista, vom Schweizer Architekt Mario Botta, in Mogno, Kanton Tessin, aufgenommen am Freitag, 24. Juni 2016. Die kleine Kirche aus dem 17. Jahrhundert wur ...
Die Kirche San Giovanni Battista in Mogno im Kanton Tessin.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS
Der Suedtessiner Berg und beliebte Ausflugsort Monte Generoso, aufgenommen am Mittwoch, 29. Maerz 2017. Der Architekt Mario Botta hat im Beisein von Vertretern aus Politik und Wirtschaft sein juengste ...
Das Bergrestaurant Fiore di Pietra steht auf dem Monte Generoso. Bild: KEYSTONE/TI-PRESS
Museum of modern Art San Francisco
Das Museum of Modern Art in San Francisco ist ebenfalls ein Bauwerk von Mario Botta.Bild: Shutterstock

Bernard Tschumi

Architect Bernard Tschumi is seen in the new Acropolis Museum in Athens, Greece, Wednesday, June 17, 2008. Greece's Orthodox Church on Wednesday formally blessed the new museum, which is schedule ...
Bernard TschumiBild: AP

Bernard Tschumi kam 1944 in Lausanne zur Welt. Sein Vater war der Architekt Jean Tschumi, der unter anderem das Hauptgebäude von Néstle in Vevey gezeichnet hatte. Bernard Tschumi Studierte Architektur an der ETH in Zürich. Seinen Durchbruch schaffte er 1983, als er den internationalen Wettbewerb für den Parc de la Villette in Paris gewann. Sein Entwurf wurde 1995 fertig gebaut.

«Licht ist für Architekten ein Material.»

Sein Stil wird dem Dekonstruktivismus zugeordnet. Diese architektonische Stilrichtung will nicht nur Funktional oder Verschönernd sein, sondern auch den Prozess des Raumschaffens darstellen. Es wird bewusst auf Symmetrien und Regelmässigkeiten verzichtet. Vielmehr werden die Bauten in Teile aufgesplittert, die für sich selber stehen und nicht nur als grosses Ganzes funktionieren würden.

Des personnes visitent le nouveau batiment Carnal Hall de l' ecole internat prive Suisse Institut Le Rosey ce samedi 13 septembre 2014 a Rolle, Vaud. Le Paul & Henri Carnal Hall, concu par le ...
Die Rosey Concert Hall befindet sich in Rolle im Kanton Waadt.Bild: KEYSTONE
Blue Tower
Der Blue Tower steht an der Lower East Side in New York und wurde 2007 fertiggestellt.Bild: shutterstock/Valerii Iavtushenko
Akropolismuseum, Bernard Tschumi
Das Akropolis-Museum befindet sich in einer Entfernung von 300 Metern Luftlinie zur Akropolis.Bild: shutterstock/Theastock

Roger Diener

Der Basler Architekt Roger Diener im Stadtmuseum Aarau, am Donnerstag, dem 23. April 2015, in Aarau. Mit dem Erweiterungsbau der Arbeitsgemeinschaft der Architekten Diener und Diener (Basel) und Marti ...
Bild: KEYSTONE

Roger Diener kam 1950 in Basel zur Welt. Nach seinem Architekturstudium an der ETH in Zürich und Lausanne begann er ab 1976 im Büro seines Vaters zu arbeiten und übernahm dieses vier Jahre später. 1999 gründete er zusammen mit Jaques Herzog, Pierre de Meuron und Marcel Meili das Studio Basel, das zur ETH Zürich gehört.

«Ein Haus darf seine Nachbarschaft nicht klein machen, sondern soll sie zum Klingen bringen.»

Im Jahr 2011 erhielt er die Heinrich-Tessenow-Medaille. In der Schweiz baute er unter anderem das Centre PasqArt in Biel und den Mobimo Tower in Zürich. International entwarf er beispielsweise die Erweiterungen der Nationalgalerie für Kunst in Rom und der Schweizerischen Botschaft in Berlin. 

Malmö Diener und Diener
Die Aussenfassade des Institutionsgebäudes Orkanen der Hochschule Malmö.Bild: shutterstock/igorstevanovic
Schweizer Botschaft Berlin
2002 wurde der Erweiterungsbau der Schweizerischen Botschaft in Berlin fertiggestellt.Bild: shutterstock/SN-Photography
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Novartis-Campus-Forum-3-Basel_Photo-copyright-Christian-Richters.jpg
Novartis Diener und Diener
Das Forum 3 auf dem Novartis Campus in Basel baute Diener gemeinsam mit Helmut Federle und Gerold Wiedrein.Bild: Wikimedia/christian richters

Jacques Herzog und
Pierre de Meuron

Die Basler Stararchitekten Jacques Herzog, links, und Pierre de Meuron, rechts, aufgenommen am Freitag, 18. September 2015, in Basel. In Basel ist am Freitag das hoechste Gebaeude der Schweiz eingewei ...
Jacques Herzog, links, und Pierre de Meuron, rechts.Bild: KEYSTONE

Die Architekten Jaques Herzog und Pierre de Meuron sind spätestens seit dem Bau des «Vogelnests» in Peking weltberühmt. Ihr Architekturbüro «Herzog & de Meuron» steht hinter zahlreichen bekannten Bauwerken.

«Die Analyse, das aufmerksame Schauen, ist der wichtigste Teil der Arbeit, bevor ein Entwurf oder ein Eingriff entsteht. Schauen tönt banal, ist aber schwierig.»

Die zwei Basler wurden beide 1950 geboren. Nach dem erlangten Architekturdiplom an der ETH Zürich, gründeten sie 1978 ihr gemeinsames Büro in Basel. Internationale Aufmerksamkeit erhielten sie durch den Umbau der Tate Gallery of Modern Art in London. Weiter bekannte Gebäude sind unter anderen die Allianz Arena in München oder der St.Jakob-Park in Basel. 

«Gebäude sind für die Menschen da, und wir wollen verstehen, in welchem Umfeld sie von Menschen genutzt und wahrgenommen werden.»

Für die Olympischen Speile 2008 planten sie das National-Stadion in Peking. Für den Bau des umgangssprachlich genannten «Vogelnestes» arbeiteten sie unter anderem auch mit dem chinesischen Künstler Ai Weiwei zusammen.

Peking Stadion, Herzog und de Meuron
Das Nationalstadion wurde extra für die Olympischen Spiele 2008 gebaut.Bild: shutterstock/LU JINRONG 
Elbphilharmonie
de Meuron und Herzog
Die Elbphilharmonie wurde im November 2016 fertiggestellt.Bild: shutterstock/Joann Pate
Roche Tower, Basel
Herzog und de Meuron
Der Roche Tower in Basel wurde von Herzog & de Meurot etnworfen.Bild: shutterstock/Oliver Foerstner 

Peter Zumthor

Peter Zumthor, Architekt, spricht annlaesslich einer Veranstaltung zum 20. jaehrigen Bestehen der Architekturakademie in Mendriso, am Donnerstag, 27. Oktober 2016. (KEYSTONE/TI-PRESS/Pablo Gianinazzi)
Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Der gelernte Möbelschreiner wurde 1943 in Basel geboren. Nach seiner ersten Ausbildung studierte Peter Zumthor Innenarchitektur und Design in Basel, später folgte ein Architektur- und Industrial-Design-Studium in New York. 

«Architektur hat sehr viel mit dem Leben zu tun. Ich glaube, jeder gute Entwurf, jedes gute Gebäude von mir hat einen emotionalen Kern»

Sein Stil ist schlicht aber trotzdem markant. Zu seinen bekannten Bauten gehört beispielsweise die Therme in Vals. 1993 gewann er ausserdem den Architekturwettbewerb für die Gedenkstätte und das NS-Dokumentationszentrum Topographie des Terrors. Aufgrund finanzieller Differenzen konnte Zumthors Entwurf allerdings nicht fertiggestellt werden und die bereits gebauten Elemente wurden wieder abgerissen.

Therme Vals, Peter Zumthor
Die Therme in Vals wurde grösstenteils aus Valser Gneis gebaut. Bild: shutterstock/ laura zamboni 
Peter Zumthor
Das Kolumba Museum von Zumthor ist das Kunstmusuem des Erzbistums Köln und wurde 2007 gebaut.Bild: shutterstock/Stefan Bernsmann 
Bruder Klaus Kapelle, Peter Zumthor
Die Bruder Klaus Kapelle befindet sich im deutschen Mechernich.Bild: shutterstock/Wasachon

Annette Gigon und Mike Guyer

Die Architekten Annette Gigon und Mike Guyer mit Bauplaenen eines Projekts in ihrem Architekturbuero Gigon/Guyer in Zuerich, aufgenommen am 1. November 2004. Seit 1989 arbeiten sie zusammen. (KEYSTONE ...
Anette Gigon und Mike Guyer.Bild: KEYSTONE

Annette Gigon (*1959) und der Amerikaner Mike Guyer (*1958) arbeiteten nach ihrem Architekturstudium an der ETH Zürich während einiger Jahre für das Architekturbüro Herzog & de Meuron. 1987 gründeten sie dann gemeinsam das Büro Gigon/Guyer und arbeiten seit daher gemeinsam an diversen Projekten.

«Was uns reizt, ist an jedem Ort eine spezifische Architektur zu entwickeln. Wir fangen bei jedem Projekt ganz von vorne an und versuchen, eine Lösung dafür herauszuformen. Manchmal ist sie bunt, manchmal zurückhaltend, expressiv oder auch trocken.»

Sie sind vor allem für ihre Museen bekannt, die sie entworfen haben. Dazu gehören beispielsweise das Kirchner Museum in Davos oder Teile des Verkehrshauses in Luzern. Sie haben aber auch verschiedene Wohnbauprojekte und Bürogebäude realisiert. Zu den bekanntesten gehört der Prime Tower in Zürich, der 2011 fertiggestellt wurde.

Der Prime Tower, links, fotografiert nach Sonnenuntergang, am Montag, 17. August 2015, in Zuerich. (KEYSTONE/Dominic Steinmann)
Der Prime Tower befindet sich beim Bahnhof Hardbrücke in Zürich.Bild: KEYSTONE
Verkehrshaus Luzern
Die Strassenverkehrshalle des Verkehrshauses Luzern wurde von Gigon/Guyer realisiert.Bild: shutterstock/Narongsak Nagadhana
Kirchnermuseum Davos
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kirchnermuseum1.jpg
Für das Kirchner Museum in Davos erhielten die Architekten den Tageslicht-Award der Velux Stiftung. Bild: Wikimedia

Das sind die Fotos der Kategorie Architektur der Sony World Photography Awards: 

1 / 12
Sony World Photography Awards: Foto-Katgorie Architektur
© Claudio Cantonetti, Italien.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Wenn das zweithöchste Gebäude Zürichs eine Kletterwand wäre:

Video: srf

Mehr zum Thema Leben gibt's hier:

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
25 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Wasmeinschdenndu?
10.03.2018 12:50registriert April 2015
Einer der hier ganz klar fehlt ist Peter Märkli...
569
Melden
Zum Kommentar
avatar
el heinzo
10.03.2018 14:47registriert Januar 2018
Bei den Bauten von Mario Botta habe ich immer den Eindruck, dass diese überhaupt keine Rücksicht auf die jeweilige Umgebung, die architektonische, landschaftliche oder städtebauliche Gesamtsituation nehmen. Sie sind einfach da und nehmen sich ihren Platz. Das passt auch zu seinem üblichen Kundenkreis: Finanzinstitute, Casinos, Museen, also Paläste der Abgehobenheit, die ihre Umgebung gerne dominieren, und eher herablassend betrachten, also nicht an gleichberechtigtem Dialog auf Augenhöhe interessiert sind, und ihre vermeintliche Überlegenheit in ziemlich penetranter Weise zur Schau stellen.
5717
Melden
Zum Kommentar
avatar
Yep
11.03.2018 06:58registriert Februar 2014
Über die auf der Liste aufgeführten Architekten und welche fehlen könnte man ewig diskutieren. DANKE Watson für den Artikel ... super, dass Ihr Schweizer Architektur thematisiert!
311
Melden
Zum Kommentar
25
Badran wütend über Wohnungspolitik: «Habe noch nie eine solche Schweinerei erlebt»
Es hätte ein Interview zu den neusten Entwicklungen in der Schweizer Wohnpolitik werden sollen. Doch die bekannteste Kämpferin für Mieterinnen und Mieter hat daraus eigenhändig eine Gratis-Vorlesung gemacht: Wohnpolitik mit SP-Nationalrätin Jacqueline Badran.

In der Schweiz herrscht Wohnungsknappheit-
Jacqueline Badran:
Falsch!

Zur Story